
Neu-Delhi Viele Tote bei Großbrand in indischer Fabrik
Das Feuer brach am frühen Morgen aus, für viele Menschen gab es kein Entrinnen: In Neu-Delhi sind bei einem Fabrikbrand Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Offenbar löste ein Kurzschluss den Brand aus.
Bei einem Großbrand in einer indischen Fabrik sind nach Behördenangaben mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden mehr als ein Dutzend Verletzte in Krankenhäuser gebracht, die meisten von ihnen mit Rauchgasvergiftungen, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte.
Das Feuer war in einem dicht besiedelten Viertel mit engen Straßen der Millionenmetropole Neu-Delhi ausgebrochen. Bei den meisten Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um Arbeiter, die auf verschiedenen Stockwerken des Gebäudes geschlafen hatten und im Morgengrauen von den Flammen überrascht wurden.
Ersten Erkenntnissen der Ermittler zufolge löste ein Kurzschluss den schweren Brand in der Fabrik aus - die Untersuchungen dauerten aber an, teilte Polizeikommissar Anil Kumar Mittal mit.

Der Brandort lag in einer engen Straße in Neu-Delhi - das erschwerte den Einsatz der Rettungskräfte. Bild: REUTERS
Zahl der Opfer könnte noch steigen
Laut der Nachrichtenagentur ANI waren rund 30 Löschfahrzeuge der Feuerwehr im Einsatz. Nach Angaben der Rettungskräfte konnten die Flammen gelöscht werden, die Bergungsarbeiten liefen aber weiter, da in dem verrußten Gebäude noch weitere Opfer vermutet wurden. Einem Polizeisprecher zufolge wurden in der Fabrik vor allem Taschen, Flaschen und Spielzeuge hergestellt.
Premierminister Narendra Modi reagierte entsetzt auf die Brandkatastrophe und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Das verheerende Feuer sei "extrem entsetzlich", schrieb Modi auf Twitter. Die Behörden seien bemüht darum, alle erdenklichen Hilfsleistungen anzubieten.
Unfälle und Brände in indischen Fabriken gibt es immer wieder, da Sicherheitsstandards häufig missachtet werden. Mangelhafte Brandschutzvorrichtungen, fehlende Notausgänge und veraltete Elektrik sind keine Seltenheit, die Opferzahlen dadurch oft hoch. Erst im September kamen bei mehreren Explosionen in einer Chemiefabrik im Westen des Landes mehr als ein Dutzend Menschen ums Leben, die Zahl der Verletzten lag um ein Vielfaches höher.