
Indien Viele Tote durch gepanschten Alkohol
Die Zahl der Menschen, die in Indien durch gepanschten Schnaps ums Leben gekommen sind, ist auf mindestens 140 gestiegen. Etwa 200 Opfer werden im Krankenhaus behandelt, einige schweben immer noch in Lebensgefahr.
Fast 140 Arbeiter indischer Teeplantagen sind nach dem Konsum von gepanschtem Schnaps gestorben. Fast 300 Menschen würden inzwischen wegen Vergiftungen im Krankenhaus behandelt. Manche Patienten seien in einem ernsten Zustand, sagte Behördensprecherin Roshni Aparanji Korati. Es gilt deshalb als wahrscheinlich, dass die Zahl der Toten im nördlichen Bundesstaat Assam noch ansteige.
Die Arbeiter sollen den gepanschten Schnaps am Donnerstag getrunken haben. Danach seien sie nach und nach bewusstlos geworden. Den Angaben nach enthielt das Getränk offenbar eine erhebliche Menge Methanol.

Mehrere Festnahmen
Assams Regierungschef Sarbananda Sonowal ordnete eine Untersuchung an. Der Besitzer einer Brauereianlage sowie acht weitere Personen wurden festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Nach weiteren werde noch gefahndet. Die Behörden beurlaubten zudem zwei Beamte, weil sie keine Vorkehrungen gegen den Verkauf des Alkohols getroffen hätten.
Jedes Jahr sterben in Indien Hunderte Menschen an gepanschtem Alkohol. Erst vor knapp zwei Wochen waren in den nordindischen Bundesstaaten Uttar Pradesh und Uttarakhand mehr als 100 Menschen an gepanschtem Alkohol gestorben.
Schwarz gebrannter Schnaps ist in Indien sehr beliebt, weil er billiger verkauft wird als importierter Alkohol oder etablierte indische Marken. Nicht selten werden die Getränke mit Industrie-Alkohol und anderen Substanzen hergestellt.
In der Vergangenheit kam es bereits zu dramatischen Todesfällen: So starben 200 Menschen im Jahr 1992 im Bundesstaat Odisha, 2011 waren es 180 in Westbengalen. Und erst vor knapp zwei Wochen kamen im nordindischen Staat Uttar Pradesh mehr als 100 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Schnaps ums Leben.