
Wahl in Guatemala Konservativer wird neuer Präsident
Stand: 12.08.2019 05:17 Uhr
Die Guatemalteken haben einen neuen Präsidenten gewählt - und sich für den Konservativen Giammattei entschieden. Er setzte sich in der Stichwahl deutlich gegen die Sozialdemokratin Torres durch.
Der konservative Kandidat Alejandro Giammattei hat die Präsidentenwahl in Guatemala gewonnen. Das Wahlamt des zentralamerikanischen Landes erklärte ihn zum Sieger.
Nach Auszählung von mehr als 95 Prozent der bei der Stichwahl abgegebenen Stimmen lag der frühere Chef der Gefängnisverwaltung mit rund 59 Prozent deutlich vor der Sozialdemokratin Sandra Torres. Sie kommt auf etwa 40 Prozent.
Giammattei wird somit im kommenden Januar für vier Jahre das Amt des Staats- und Regierungschefs als Nachfolger von Jimmy Morales antreten. Die Verfassung erlaubt keine Wiederwahl.
Es werde ihm eine "enorme Ehre sein, Präsident dieses Landes zu sein", sagte Giammattei in Guatemala-Stadt. Seine Kontrahentin räumte ihre Niederlage ein.
Asylabkommen zentrales Thema
Im Wahlkampf hatte ein Asylabkommen mit den USA eine große Rolle gespielt, das kürzlich von US-Präsident Donald Trump durchgesetzt worden war.
Die US-Regierung will Guatemala künftig als "sicheren Drittstaat" behandeln. Dies würde bedeuten, dass Flüchtlinge aus anderen zentralamerikanischen Staaten, die über Guatemala Richtung USA reisen, in Guatemala ihren Asylantrag stellen müssten und von den USA dorthin zurückgeschickt werden könnten.
Giammattei sagte während des Wahlkampfs, er kenne den Inhalt des Abkommens nicht und werde sich damit erst nach seiner Wahl auseinandersetzen.
Fast ein Jahr lang in Untersuchungshaft
Wegen eines blutigen Einsatzes der Sicherheitskräfte in einer Haftanstalt im Jahr 2006 - während seiner Zeit als Chef der nationalen Gefängnisverwaltung - saß Giammattei fast ein Jahr lang in Untersuchungshaft. Er wurde schließlich aber freigesprochen.
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