
Nach Havarie Frachter vor Mauritius auseinandergebrochen
Stand: 15.08.2020 22:22 Uhr
Der vor Mauritius havarierte Frachter ist in zwei Teile gebrochen. Zwar konnte einiges an Öl abgepumpt werden, Hunderte Tonnen gelangten jedoch ins Meer. Umweltschützer fürchten ein Desaster für das Ökosystem.
Von Jana Genth, ARD-Studio Johannesburg
Das, was die Wissenschaftler schon seit Tagen erwartet hatten, ist eingetreten: Der Frachter, aus dem mindestens 1000 Tonnen Öl ausgelaufen waren, ist in zwei Teile gebrochen. Das haben die Behörden auf Mauritius bestätigt.
Die Risse in der Mitte der Schiffswand waren von Tag zu Tag tiefer geworden. Laut Umweltministerium ist dabei nur noch wenig Treibstoff aus dem Frachter geströmt, wieviel genau ist aber unklar.
Ein Teil wird im Meer versenkt
Schlepperboote begannen den Angaben zufolge direkt nach dem Auseinanderbrechen damit, die beiden Teile zu sichern. Beide sind jeweils gut 150 Meter lang. Laut Alain Donat vom Schifffahrtsministerium ist geplant, den vorderen Teil mindestens 1000 Kilometer von der Küste entfernt im Meer zu versenken. Der hintere Teil soll vorerst dort verbleiben, wo das Schiff vor gut drei Wochen auf Grund gelaufen war.
Unter Hochdruck hatten Helfer bis zuletzt fast das komplette Öl und auch den Diesel an Bord abgepumpt. Damit ist nach Angaben von Ministerpräsident Pravind Jugnauth das Schlimmste verhindert worden. Dennoch spricht die Regierung in Mauritius vom größten ökologischen Desaster, das das Urlaubsparadies je erlebt hat.
Tausende säubern Wasser und Strände
Seit mehr als einer Woche sind Tausende Menschen täglich im Einsatz, um die Strände und das Wasser zu reinigen. Der japanische Tanker war in der Nähe mehrerer Schutzgebiete havariert. Umweltschützer befürchten enorme Schäden an den Korallenriffen und für viele Tierarten. Die Regierung steht deshalb nach wie vor unter Druck, weil sie erklären muss, warum nicht früher gehandelt wurde.