
Nach Flugzeugabsturz Präsident Selenskyj ruft Trauertag aus
Stand: 26.09.2020 13:56 Uhr
Nach dem Absturz eines Militärflugzeugs in der Ukraine ist einer der Überlebenden an seinen Verletzungen gestorben. Damit kamen insgesamt 26 Menschen ums Leben. Präsident Selenskyj rief einen nationalen Tag der Trauer aus.
Einen Tag nach dem Absturz eines Militärflugzeugs vom Typ Antonow AN-26 im Osten der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer auf 26 gestiegen. Zwei Insassen der Maschine hatten das Unglück überlebt. Einer der Männer erlag jedoch in der Nacht seinen Verletzungen, teilte das ukrainische Gesundheitsministerium mit. Der andere Überlebende sei schwer verletzt, schwebe aber nicht in Lebensgefahr.
An Bord des Flugzeugs hatten sich sieben Besatzungsmitglieder sowie 20 Rekruten der Hochschule der Luftwaffe befunden. Sie hatten gestern an einem Übungsflug teilgenommen.
Flugschreiber soll Hinweise auf Absturzursache liefern
Kurz vor der Landung auf dem Flugplatz in Tschuhujiw in der Region Charkiw hatte der Pilot der Maschine einen Triebwerksausfall gemeldet, hieß es von der Luftwaffe. Die Sensoren im linken Triebwerk seien ausgefallen. Laut Verteidigungsminister Andrej Taran sei das Flugzeug bei der anschließenden Landung wohl mit einer Tragfläche über den Boden geschrammt. Die Maschine fing daraufhin Feuer.
Die Gründe für die "schreckliche Tragödie" würden herausgefunden werden, sicherte Taran zu. Der Flugschreiber der Maschine sei bereits gefunden worden. "Endgültige Schlussfolgerungen" über die Ursache des Absturzes könnten erst nach dessen Auswertung gezogen werden.
Selenskyj reist zur Absturzstelle
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, reiste heute nach Tschuhujiw. Die Absturzstelle werde derzeit noch von Militärexperten untersucht.
Der Staatschef rief einen nationalen Tag der Trauer aus. "Die Ukraine hat 26 ihrer Söhne verloren", schrieb Selenskyj auf Facebook.
Beileidsbekundungen von Borrell und Michel
Bereits kurz nach dem Absturz hatte sich auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bestürzt geäußert und drückte sein Mitgefühl für die Familien und Angehörigen der Opfer aus. Auch EU-Ratschef Charles Michel sprach sein Beileid aus.
Die Region, in der das Flugzeug abstürzte, liegt rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt im Osten der krisengeschüttelten Ukraine, aber nicht im dortigen Kriegsgebiet.
In Teilen der Regionen Luhansk und Donezk, die 250 Kilometer von der Absturzstelle entfernt sind, kommt es immer wieder zu Kämpfen. Von Russland unterstützte Separatisten stehen dort ukrainischen Regierungstruppen gegenüber. In dem Krieg gab es seit 2014 nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 13.000 Tote.
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