Neue EU-Verordnung des Europaparlaments Kleine Erleichterungen für Fluggäste

Stand: 11.03.2008 20:04 Uhr

Vereinfachte Sicherheitskontrollen und eine Ausbildung für die "Sky-Marshalls": Das EU-Parlament hat die Rechte von Flugpassagieren gestärkt. Über die Mitnahme von Flüssigkeiten gab es aber keine Entscheidung. Zudem kann es noch zwei Jahre dauern, bis die neuen Regelungen in Kraft treten.

Das EU-Parlament hat die Rechte von Fluggästen gestärkt. Die Abgeordneten verabschiedeten eine neue Luftsicherheitsverordnung, die vereinfachte Sicherheitskontrollen an Flughäfen in der EU vorsieht. So soll das Gepäck von umsteigenden Passagieren an einem EU-Flughafen nicht noch einmal kontrolliert werden, wenn diese in einem als sicher eingestuften Dritt-Land eingecheckt haben. Bislang mussten Reisende je nach Flugziel zum Teil wiederholte Kontrollen über sich ergehen lassen.

"Sky-Marshalls" - staatlich und ausgebildet

Zudem beschloss das Parlament europaweit einheitliche Mindestanforderungen für den Einsatz von von Sicherheitsbeamten an Bord. Künftig müssen alle "Sky-Marshalls" staatliche Beamte sein und eine spezielle Ausbildung absolviert haben. "Damit soll Überlegungen zur Einstellung privater Sicherheitskräfte ein Riegel vorgeschoben werden", sagte der CDU-Europaabgeordnete Georg Jarzembowski. Wer diese Sicherheitsmaßnahmen finanzieren soll - der Staat, die Flughäfen, die Fluggesellschaften oder die Passagiere -, das muss vorerst jeder EU-Staat selbst entscheiden.

Die Menge von Flüssigkeiten bleibt beschränkt

Keine neue Regelung gab es zur Mitnahme von Flüssigkeiten im Handgepäck. Das EU-Parlament setzt sich schon seit mehr als einem Jahr dafür ein, dass die Mengenbeschränkung aufgehoben wird, da sie Sicherheit der Passagiere nicht erhöhe. Anstatt wie bislang zu prüfen, wieviel Flüssigkeit in einem Behälter ist, sollte in Stichproben besser geprüft werden, was drinnen ist, sagt Jarzembowski. "Es gibt neue Geräte, die die Gefährlichkeit von Flüssigkeiten feststellen können."

Der sozialdemokratische EU-Parlamentarier Ulrich Stockmann zeigte sich mit der neuen Bestimmungen zufrieden. "Die Verordnung schafft ein Gleichgewicht zwischen Antiterror-Maßnahmen und Passagierrechten", sagte er. Bis diese umgesetzt wird, könnte es allerdings noch zwei Jahre. dauern.