
Corona-Pandemie WHO besorgt über Infektionsanstieg in China
Der Kampf gegen das Coronavirus zeigt international Erfolg - die Pandemie hat sich 2022 laut WHO deutlich abgeschwächt. Doch die Entwicklung in China bereitet der Organisation erneut wachsende Sorgen.
Die gute Nachricht brachte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zuerst: Zum Jahresende gebe es viele Gründe zur Hoffnung. Die Corona-Pandemie sei 2022 erheblich zurückgegangen, ebenso der weltweite Affenpockenausbruch und die Ebola-Fälle in Uganda. Er sei zuversichtlich, so Tedros, dass der internationale Gesundheitsnotstand wegen des Coronavirus im neuen Jahr aufgehoben werden könne.
Aber noch gebe es zu viele Ungewissheiten, um sagen zu können, die Pandemie sei vorbei. Denn noch immer herrsche Unklarheit darüber, wie diese Pandemie vor drei Jahren überhaupt ausgebrochen sei. Tedros appellierte einmal mehr an China, die benötigten Daten und Studien über die Anfänge der Pandemie zu teilen.
WHO alarmiert über steigende Infektionen in China
Große Sorgen macht der WHO die aktuelle Entwicklung in China: Die Explosion der Corona-Infektionen seit dem abrupten Ende der strikten Maßnahmen, mit immer mehr Berichten über schwere Krankheitsverläufe.
Die WHO benötige genauere Angaben über die Belastung des chinesischen Gesundheitssystems. China müsse lernen, die Datenerhebung zu verbessern - über Krankenhauseinweisungen, Sauerstoffversorgung, Intensivstationen und Todesfälle, sagte WHO-Nothilfe-Koordinator Mike Ryan.
Kritik an zu niedriger Impfquote
Er kritisierte insbesondere, dass China zu Corona-Toten nur Menschen zähle, die an einer Lungenentzündung oder ähnlichem gestorben seien. Diese Definition sei zu eng, so Ryan. Corona-Infizierte könnten an vielen anderen Symptomen sterben. Deshalb führe die chinesische Richtlinie zu einer deutlichen Unterschätzung der realen Zahl an Corona-Todesfällen.
In China sei es nun wichtig, die Impfquote zu erhöhen, so die WHO-Experten. Insbesondere ältere Menschen seien oft nicht ausreichend geschützt. Für das chinesische Gesundheitssystem komme es jetzt darauf an, ob in den kommenden ein, zwei Wochen genügend Menschen geimpft werden.