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Entscheidung der WHO Für Corona gilt weiter der Gesundheitsnotstand

Stand: 19.10.2022 16:40 Uhr

Seit Januar 2020 gilt wegen Corona die höchste Alarmstufe der Weltgesundheitsorganisation. Nun hat die WHO den weltweiten Gesundheitsnotstand verlängert - das Virus zirkuliere weiter.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft die Corona-Pandemie weiter als weltweiten Gesundheitsnotstand ein. Damit folgt die WHO der Einschätzung eines unabhängigen Expertenausschusses, der die Einstufung alle drei Monate überprüft. Die "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite", wie der Notstand offiziell heißt, gilt bereits seit Januar 2020 und ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann.

Zu wenig Daten über Virusvarianten

Vor den Beratungen der WHO hatte die Corona-Expertin der Organisation, Maria van Kerkhove, gesagt, dass die Situation heute besser als zu Beginn der Corona-Pandemie sei, die vorhandenen Hilfsmittel wie Impfstoffe oder Medikamente aber vielerorts zu wenig genutzt würden. "Das Virus Sars-CoV-2 zirkuliert auf unglaublich intensivem Niveau", sagte van Kerkhove.

Aber es werde seit dem Ende vieler Corona-Schutzmaßnahmen zu wenig getestet und es würden zu wenig Virus-Sequenzen ermittelt, um ein genaues Bild über die zirkulierenden Varianten zu haben. Dadurch sei es schwer, deren Ausbreitung schnell zu sehen. Man müsse davon ausgehen, dass neue Varianten noch leichter übertragbar seien als bislang bekannte. Auch WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betont stets, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei.

Gesundheitsnotstand hat keine konkreten Folgen

Bislang hat die WHO weltweit 620 Millionen Corona-Infektionen registriert und 6,5 Millionen Tote. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein, weil vielerorts nicht oder wenig getestet wird und Todesursachen nicht überall korrekt festgehalten und gemeldet werden.

Das Instrument des Gesundheitsnotstandes nutzt die WHO, um Regierungen und die Öffentlichkeit vor einer akuten Bedrohung zu warnen. Besondere Auflagen sind mit der Einstufung hingegen nicht verbunden. Welche Maßnahmen die Länder ergreifen, entscheiden die Regierungen selbst. Neben der Corona-Pandemie gilt seit Juli auch für die Affenpocken und für Polio bereits seit 2014 der Notstand.