Satellitenbild eines großen Waldbrands in Spanien im Juli 2022, das von Copernicus-Satellit Sentinel-2 aufgenommen wurde.

EU-Bericht Viel mehr Emissionen durch Waldbrände

Stand: 06.09.2022 19:57 Uhr

Mehr als sechs Millionen Tonnen Kohlenstoff sind in Europa durch die Waldbrände in diesem Sommer freigesetzt worden - laut EU-Programm Copernicus ein deutlicher Anstieg. Auch in Brasilien hat sich die Lage verschlechtert.

Die zahlreichen Waldbrände in Europa haben in diesem Sommer zu einem Rekordausstoß von Schadstoffen geführt. Zwischen Anfang Juni und Ende August seien in der EU und Großbritannien 6,4 Millionen Tonnen Kohlenstoff ausgestoßen worden - so viel, wie seit 15 Jahren nicht mehr. Seit Jahresbeginn verbrannten mehr als 750.000 Hektar Land, fast drei Mal so viel wie sonst. Die Daten stammen vom Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst Cams.

"Die Kombination der Hitzewelle im August mit ausgedehnten trockenen Bedingungen in Westeuropa resultierte in erhöhter Zahl, Intensität und Dauer von Waldbränden", hieß es in der Copernicus-Mitteilung. Vor allem die Feuer im Südwesten Frankreichs und auf der Iberischen Halbinsel seien die Quellen der Emissionen gewesen. Dort erreichten sie sogar den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten.

"Die meisten Brände ereigneten sich an Orten, an denen der Klimawandel die Entflammbarkeit der Vegetation erhöht hat, wie in Südwesteuropa, und wie wir es auch in anderen Regionen in anderen Jahren gesehen haben", erklärte Copernicus-Waldbrand-Experte Mark Parrington.

Auch in Brasilien Rekordzahl an Bränden

In anderen Regionen der Nordhalbkugel seien die Emissionen dagegen zurückgegangen. In Russland etwa habe es zwar auch dieses Jahr wieder verheerende Waldbrände gegeben, aber nicht so schlimm wie in den vergangenen Jahren. Auch in den USA sei der Ausstoß an Luftschadstoffen durch Waldbrände geringer gewesen als in den beiden vergangenen Jahren.

Schlimmer als zuletzt waren die Feuer hingegen in Brasilien. So hätten im Bundesstaat Amazonas im Zeitraum Juli und August die Emissionen weit über dem Durchschnitt gelegen. Das zuständige brasilianische Forschungsinstitut registrierte allein im August über 31.500 Waldbrände, die schlimmste Bilanz für diesen Monat seit 2010.

Jakob Mayr, Jakob Mayr, ARD Brüssel, 07.09.2022 06:38 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 06. September 2022 um 12:53 Uhr.