Wolodymyr Selenskyj

Krieg in der Ukraine Selenskyj will schnell mit Wiederaufbau beginnen

Stand: 05.07.2022 03:56 Uhr

Der ukrainische Präsident hat dazu aufgerufen, sein Land unverzüglich wieder aufzubauen. Zehntausende Häuser seien zerstört, die Wirtschaft lahmgelegt. Und auch der Winter sei nicht mehr fern.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dazu aufgerufen, mit dem Wiederaufbau des Landes nicht bis zu einem Ende des russischen Angriffskrieges zu warten. Vieles müsse unverzüglich getan werden, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache am Montagabend.

So seien in den Gebieten, aus denen russische Truppen wieder vertrieben worden seien, zehntausende Häuser zerstört. Auch müsse man sich schon jetzt auf den Winter vorbereiten, unter anderem mit Blick auf die Energieversorgung.

Rainald Becker, ARD Genf, zzt. Lugano, mit Details zur Wiederaufbaukonferenz

tagesschau 12:00 Uhr

Wirtschaft steht teilweise still

In Lugano in der Schweiz läuft gerade eine erste große Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine. Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal schätzte dort am Montag, dass hierfür mindestens 750 Milliarden Dollar (knapp 720 Milliarden Euro) notwendig seien.

Große Teile der Wirtschaft seien von Kämpfen und russischen Angriffen lahmgelegt worden, sagte Selenskyj in seiner Ansprache. Tausende Unternehmen stünden still. Zugleich müsse es um mehr gehen als nur darum, zerstörte Wände wieder hochzuziehen: "Die Ukraine muss das freieste, modernste und sicherste Land in Europa werden."

Selenskyj äußerte sich nur kurz zum Verlauf der Kampfhandlungen im Osten des Landes, wo ukrainische Truppen am Wochenende die Stadt Lyssytschansk aufgeben mussten. Die russischen Truppen haben damit das Gebiet Luhansk größtenteils unter ihre Kontrolle gebracht - was als ein Ziel ihrer sogenannten Spezial-Operation, wie der Krieg in Russland offiziell heißt, bezeichnet wurde.

Die ukrainischen Streitkräfte fügten dem russischen Militär jeden Tag Verluste bei, sagte Selenskyj. «Wir müssen sie brechen.» Das werde zwar Zeit und «übermenschliche Anstrengungen» erfordern, es gebe aber keine Alternative, um die Zukunft der Ukraine zu sichern.

Stephan Laack, ARD Moskau, 05.07.2022 05:36 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 05. Juli 2022 um 05:05 Uhr.