
Johnson-Nachfolge Wer sind die drei Kandidierenden?
Im Machtkampf der britischen Konservativen um die Nachfolge von Boris Johnson sind noch drei Torys im Rennen. Wer sie sind und wofür sie stehen.
Rishi Sunak, Ex-Finanzminister
Sunak ist eines der bekanntesten Gesichter unter den möglichen Nachfolgern von Boris Johnson. Der 42-Jährige, dessen indische Eltern aus Ostafrika nach Großbritannien eingewandert waren, galt lange als Shootingstar in der Konservativen Partei. 2020 wurde er Finanzminister und mit der Mammutaufgabe betraut, das Land durch die finanziellen Untiefen der Corona-Pandemie zu führen und Milliarden an staatlichen Unterstützungsgeldern auszubezahlen. Sunak war zwei Tage vor Johnson von seinem Posten zurückgetreten und hatte dabei nicht mit Kritik am Regierungschef gespart - obwohl er selbst im "Partygate"-Skandal nicht unbefleckt blieb. Zudem wird ihm vorgeworfen, beim dramatischen Anstieg der Lebenshaltungskosten in Großbritannien nicht schnell genug reagiert zu haben.

Der frühere Finanzminister Rishi Sunak galt lange als Shootingstar der Tories. Bild: REUTERS
Liz Truss, Außenministerin
Die 46-jährige Truss hat aus ihren Ambitionen auf den Posten der Partei- und Regierungschefin nie ein Geheimnis gemacht und hat zahlreiche Unterstützer in der eigenen Partei. Bevor sie im vergangenen September Außenministerin wurde, war sie Handelsministerin und dabei für Handelsabkommen nach dem Brexit zuständig. Den EU-Austritt Großbritanniens hatte sie zunächst abgelehnt, sich aber dann doch klar hinter den Brexit gestellt. Sie ist auch Chefverhandlerin der Regierung über die Brexit-Nachwehen mit der EU und gilt in der Partei als beliebt - obwohl sie auch nach dem Rücktritt erster Regierungsmitglieder Johnson ihre Unterstützung aussprach.

Außenministerin Liz Truss bliebt als Außenministerin stets auf Linie mit Johnson. Bild: via REUTERS
Penny Mordaunt, Staatssekretärin für internationalen Handel
Die 49-Jährige ist eher unerwartet zum Feld der potenziellen Johnson-Nachfolger dazugestoßen. Unterstützer glauben, dass es ihr gelingen könnte, die Partei zu einen. Mordaunt setzte sich für den Austritt des Landes aus der EU ein. 2019 unterstützte sie Hunt, als dieser für den Parteivorsitz kandierte. Als Johnson stattdessen Premier wurde, verlor die Reserveoffizierin der britischen Marine ihren Posten als Verteidigungsministerin. Danach kehrte sie aber als Staatssekretärin für internationalen Handel wieder in eine Spitzenposition zurück.

Staatssekretärin Penny Mordaunt steht in aktuellen Beliebtheits-Umfragen an zweiter Stelle der verbliebenen Kandidaten. Bild: REUTERS