
Gedenken an britischen Spendensammler Applaus für "Captain Tom"
Stand: 03.02.2021 21:47 Uhr
Ob Politiker, Profi-Fußballer oder Pflegekräfte: Sie alle haben dem verstorbenen Tom Moore zum Abschied applaudiert. Der 100-jährige Brite hatte mit einem Spendenlauf Millionen für den nationalen Gesundheitsdienst gesammelt.
Das britische Unterhaus in London und Menschen im ganzen Land haben des verstorbenen Rekord-Spendensammlers Tom Moore, genannt "Captain Tom", gedacht. Der 100 Jahre alte Veteran aus dem Zweiten Weltkrieg hatte im vergangenen Jahr mit einem Spendenlauf am Rollator Millionen für den britischen Gesundheitsdienst NHS in der Pandemie gesammelt. Am Dienstag war er nach einer Coronavirus-Infektion in einem Krankenhaus gestorben.
Seine Würde und Entschlossenheit hätten die Stimmung der Nation in der schwierigsten Zeit wiedergegeben, sagte der Vorsitzende des Unterhauses, Lindsay Hoyle, vor einer Schweigeminute im Plenarsaal. "Er verkörperte unsere besten Werte."

Abgeordnete applaudierten für "Captain Tom". Bild: AFP
Premierminister Johnson rief zur Aktion auf
Vielerorts im Land folgten Menschen am Abend dem Aufruf von Premierminister Boris Johnson, Tom Moore zu applaudieren. Geklatscht wurde beispielsweise auf dem Fußballfeld vor dem Spiel der Premier League-Vereine FC Fulham und Leicester City.
Aber auch medizinisches Personal, Soldaten und andere erwiesen "Captain Tom" die letzte Ehre. Johnson selbst ließ sich vor seinem Regierungssitz Downing Street 10 in London mit seiner Verlobten Carrie Symonds beim Applaudieren filmen.

Fußballer der Premier League hielten inne. Bild: AP
37 Millionen Euro für den NHS
Mit seinem Spendenlauf hatte Moore umgerechnet etwa 37 Millionen Euro für den NHS in der Corona-Pandemie gesammelt. Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof marschiert. Damit schaffte er sogar einen neuen Guinness-Weltrekord für die höchste Summe, die je bei einem Spendenlauf zusammenkam.
Mit seiner Aktion erlangte Moore weltweite Berühmtheit. Das britische Militär ernannte ihn zum "Ehren-Oberst", im Juli wurde er außerdem von Königin Elizabeth II. zum Ritter geschlagen.

Tom Moore mit seinem Rollator. Bild: AFP