Spanien, Algeciras: Sanitäter und Polizisten bedecken die Leiche eines vermutlichen Kirchendieners, der bei einem Angriff getötet wurde

Südspanien Toter nach Machetenangriff in Kirchen

Stand: 26.01.2023 03:45 Uhr

Bei einem Angriff mit einer Machete ist in Südspanien ein Mensch getötet worden - mehrere Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Täter soll Berichten zufolge auch in mindestens zwei Kirchen eingedrungen sein.

Im südspanischen Algeciras ist ein Kirchendiener bei einem Machetenangriff getötet worden. Der mutmaßliche Täter habe in mindestens zwei Kirchen vier weitere Menschen verletzt, darunter einen Priester, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere spanische Medien unter Berufung auf die Polizei.

Die Leiche des Kirchendieners wurde Berichten zufolge auf einem öffentlichen Platz vor einer Kirche der Stadt in Andalusien gefunden. Nach Angaben des Innenministeriums wurde der mutmaßliche Angreifer festgenommen. Er sei nun in Gewahrsam der Nationalpolizei.

Von Polizei festgenommen

Ein Ermittlungsrichter leitete eine Untersuchung zu einem möglichen Terrorakt ein. Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 25-jährigen Marokkaner. Der Mann war Augenzeugen zufolge mit dem Ruf "für Allah" in die Kirche San Isidro eingedrungen und forderte die Menschen auf, sich zum Islam zu bekennen, wie die Zeitung "elDiario.es" berichtete. Den anwesenden Priester habe er mit der Machete verletzt.

Drei Frauen hätten aus der Kirche flüchten können und aus einem nahegelegenen Friseurladen die Polizei alarmiert. Anschließend lief der Täter dem Bericht zufolge zu der nur 200 Meter entfernten Kirche La Palma, wo er Geistliche bedroht habe. Der dortige Messdiener habe sich ihm entgegengestellt und ihn bis auf die Straße verfolgt, wo ihn der Angreifer dann tödlich verletzt habe, schrieb "elDiario.es" weiter. Kurz darauf sei der mutmaßliche Täter von der Polizei festgenommen worden.

Der regionale Regierungschef der autonomen Gemeinschaft Andalusien, Juanma Moreno, verurteilte das Verbrechen auf Twitter, rief zugleich aber zu Besonnenheit auf, während "die Fakten untersucht werden". Er versicherte, dass "Intoleranz niemals einen Platz in unserer Gesellschaft haben wird".

Sanchez kondoliert

Der Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz, Francisco García, schrieb auf Twitter, er habe die Nachricht vom Zwischenfall in Algeciras mit großem Kummer aufgenommen. "Dies sind traurige Momente des Leidens, wir sind geeint durch den Schmerz der Familien der Opfer und der Diözese von Cádiz". Das Rathaus der Stadt in Andalusien ordnete eine eintägige Trauer an, die Flaggen sollen auf halbmast gesetzt werden. "Wir sind alle fassungslos über diese Taten, die uns mit Kummer erfüllt haben", erklärte Bürgermeister José Landaluce. "Algeciras ist immer eine Stadt gewesen, in der Eintracht und Toleranz regieren, ungeachtet Vorfällen wie diesen, die ein Bild schaffen, das nicht der Realität entspricht."

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierte ebenfalls. Er richte den Angehörigen des Messdieners, der bei dem Angriff in Algeciras getötet wurde, sein aufrichtiges Beileid aus, twitterte Sánchez. Den Verletzten wünsche er schnelle Genesung.

Algeciras liegt in der Nähe der Südspitze Spaniens und gegenüber einer Bucht von Gibraltar. Die Stadt hat einen wichtigen Hafen mit Fährverbindungen nach Nordafrika.