
Betrugsverdacht Ermittlungen gegen Blatter und Platini
Gegen den früheren FIFA-Boss Blatter und den ehemaligen UEFA-Chef Platini wird nun auch wegen Betrugs ermittelt. Das bestätigte die Schweizer Bundesanwaltschaft nach entsprechenden Medienberichten.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den früheren FIFA-Chef Sepp Blatter und den ehemaligen UEFA-Chef Michel Platini ausgeweitet. Sie beurteile die Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an Platini anders als bisher, teilte sie mit. Sie habe die Parteien darüber im November informiert. Zuvor hatten französische Zeitungen darüber berichtet.
"Seither wird sowohl gegen Joseph Blatter wie auch gegen Michel Platini auch wegen des Verdachts des Betrugs ermittelt", teilte die Bundesanwaltschaft mit. Die Zahlung aus dem Jahr 2011 war schon länger Bestandteil der Ermittlungen. Das Geld floss vom Weltfußballverband veranlasst vom damaligen FIFA-Präsidenten Blatter an den damaligen UEFA-Boss Platini. Beide sagten später, es habe sich um eine Vergütung für eine zurückliegende Beratertätigkeit gehandelt.
Rivalen im Rennen um die FIFA-Spitze
Blatter und Platini galten damals als Rivalen im Rennen um die FIFA-Spitze. Medienberichten zufolge soll Blatter die Summe an Platini gezahlt haben, damit dieser nicht gegen ihn kandidiere. Die Zahlung war auf sportpolitischer Ebene Anlass für die mehrjährige Sperre der beiden Funktionäre.
In der Schweiz läuft gegen den 84-jährigen Blatter bereits ein Strafverfahren wegen möglicher Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung. Ermittelt wird zum Verkauf von TV-Rechten und die Kandidatur Katars für die Fußball-WM 2022.
Michel Platini steht im Fokus der Behörden wegen möglicher Teilnahme an Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung sowie Urkundenfälschung. Mehrere frühere Funktionäre des Weltfußballverbands FIFA sind in Strafverfahren verstrickt. Erst im Oktober wurde Ex-FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke wegen Urkundenfälschung verurteilt.