Syrische Frauen und Kinder sitzen in eingewickelt vor eingestürzten Gebäuden in der Stadt Jandairis im von Rebellen kontrollierten Teil der Provinz Aleppo (Syrien).

Hilfe für die Opfer des Erdbebens Syrien öffnet zwei Grenzübergänge

Stand: 13.02.2023 23:07 Uhr

Syriens Machthaber Assad hat laut UN-Generalsekretär Guterres zugestimmt, zwei weitere Grenzübergange zu öffnen, um Hilfe für die Opfer des verheerenden Erdbebens zu ermöglichen. Die Hilfslieferungen seien von "höchster Dringlichkeit".

Die Nachricht kommt überraschend. In den Tagen nach dem verheerenden Erdbeben konnten die Vereinten Nationen ihre Hilfslieferung in den Norden Syriens nur über einen Grenzübergang abwickeln, der noch dazu beschädigt worden war. UN-Generalsekretär António Guterres und Vertreter westlicher Staaten hatten erfolglos an den syrischen Machthaber Bashar al-Assad appelliert, weitere Grenzübergänge zu öffnen.

Jetzt teilte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths den Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats mit, dass Assad zugestimmt habe, zwei zusätzliche Übergänge zwischen der Türkei und Syrien für Hilfstransporte freizugeben - zunächst für drei Monate. Griffiths hatte sich zuvor mit dem syrischen Präsidenten in Damaskus getroffen.

Guterres: "Höchste Dringlichkeit"

Generalsekretär Guterres begrüßte die Entscheidung. Während die Zahl der Opfer des Erdbebens weiter zunehme, seien Hilfslieferungen an die Millionen Betroffenen von "höchster Dringlichkeit". Die Öffnung der Grenzübergänge ermögliche es, dass schneller mehr Güter zu den Menschen kommen könnten.

Zuvor hatten Mitglieder des UN-Sicherheitsrats angekündigt, wegen der Untätigkeit des syrischen Regimes per Resolution weitere Grenzübergänge zu öffnen. Über einen entsprechenden Text sollte noch in dieser Woche abgestimmt werden.

UN: Bis zu 5,3 Millionen Obdachlose in Syrien

Syriens Machthaber Assad will weitere Grenzübergänge für Hilfslieferungen öffnen

Ramin Sina, ARD Kairo, tagesschau 16:00 Uhr

Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte am Montag das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Behördenangaben zufolge wurden in der Türkei bis zum Montag etwa 31.600 Todesopfer geborgen. Mindestens 3688 Menschen starben auf der anderen Seite der Grenze in Syrien.

Nach UN-Schätzungen könnten alleine in Syrien bis zu 5,3 Millionen Menschen durch das Beben obdachlos geworden sein. Hilfe kommt nach dem Erdbeben nur langsam in Syrien an. Zwölf Jahre Bürgerkrieg hatten verheerende Auswirkungen auf das Gesundheitssystem.  

Peter Mücke, Peter Mücke, ARD New York, 13.02.2023 23:07 Uhr