
Russland Demonstrationen gegen Verfassungsreform
Stand: 16.07.2020 03:15 Uhr
In Moskau und anderen russischen Städten haben Hunderte Menschen gegen die umstrittene Verfassungsreform von Präsident Putin demonstriert. Es kam zu zahlreichen Festnahmen.
In Russlands Hauptstadt haben Hunderte Menschen gegen die umstrittenen Verfassungsänderungen protestiert, die vor rund zwei Wochen in Kraft getreten sind. Am zentralen Puschkin-Platz in Moskau sammelten sich am Abend die Demonstranten spontan zu einer Art Unterschriftensammlung gegen die Machtausweitung von Kremlchef Wladimir Putin.
Viele Demonstranten riefen "Schande" und "Putin ist ein Dieb". Der Radiosender Echo Moskwy sprach von mehr als Tausend Teilnehmern, die dann durch die Straßen zogen.
Rund 100 Festnahmen
Nach Angaben des Bürgerrechtsportals OWD-Info wurden rund 100 Menschen festgenommen. Auch die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete von mehr als hundert Festnahmen. Die Oppositionspolitikerin Julia Galiamina gab auf Facebook bekannt, dass sie und ihre Tochter in Moskau verhaftet worden seien. Die Demonstranten waren wegen einer Petition für eine mögliche Berufung vor dem Obersten Gerichtshof gegen die Änderung der russischen Verfassung auf die Straße gegangen.
Auch in St. Petersburg gingen Hunderte auf die Straße. Russland hatte vor wenigen Wochen über eine neue Verfassung abgestimmt. Das neue Grundgesetz erweitert die Machtbefugnisse von Putin und ermöglicht ihm das Regieren bis 2036, sollte er wiedergewählt werden. Oppositionelle gehen bei der Abstimmung von massenhafter Fälschung der Stimmen aus. Auch auf internationaler Ebene gab es Kritik.
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