Menschen genießen in Strandkörben am Ostseestrand in Travemünde die Sonne. (Archivbild vom 25.06.2019)

Sommerurlaub Von der Leyen rät von frühen Buchungen ab

Stand: 12.04.2020 13:14 Uhr

EU-Kommissionschefin von der Leyen hat davon abgeraten, jetzt bereits den Sommerurlaub zu buchen. Verlässliche Vorhersagen seien wegen Corona derzeit nicht möglich. Zudem äußerte sie Kritik an einer Entscheidung der Bundesregierung.

Wegen der Corona-Pandemie ist nichts planbar - deswegen sollen sich die Menschen nach den Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auch mit der Buchung des Sommerurlaubs in Geduld üben. "Ich rate dazu, mit solchen Plänen noch zu warten. Für Juli und August kann derzeit niemand verlässliche Vorhersagen machen", sagte sie der "Bild am Sonntag".

Skeptisch äußerte sie sich zu dem Beschluss der Bundesregierung, wonach Kunden für Reisen, die sie wegen der Corona-Pandemie nicht antreten können, erst einmal nur einen Gutschein und nicht wie bisher eine Rückerstattung ihres Geldes erhalten sollen. "Europaweit haben die Menschen rein rechtlich die Wahl, ob sie das Geld oder einen Gutschein wollen", sagte die Kommissionschefin.

Finanziell nicht notleidende Kunden rief sie allerdings dazu auf, dieses Recht nicht in Anspruch zu nehmen: "In dieser Krise ist die Solidarität aller gefragt. Wem es finanziell möglich ist, der sollte nicht auf Geld bestehen, sondern mit Gutscheinen helfen, dass Reiseunternehmen diese schwierigen Wochen überbrücken können."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

Rät davon ab, jetzt bereits den Sommerurlaub zu buchen: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen.

Noch lange Zeit keine Besuche im Seniorenheim?

Von der Leyen ging auch auf die derzeitigen Besuchsbeschränkungen für Seniorenheime ein. "Ohne Impfstoff müssen die Kontakte der Senioren so weit es geht eingeschränkt bleiben", sagte sie. Kindertagesstätten und Schulen könnten demnach vermutlich schon früher wieder geöffnet werden. "Wir werden über viele Monate, wahrscheinlich bis ins nächste Jahr, lernen müssen, mit dem Virus zu leben", sagte die Kommissionschefin.

Kinder und Jugendliche dürften nach ihrer Einschätzung früher ihre Bewegungsfreiheit zurückbekommen als Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen. "Diese müssen wir deutlich länger schützen", betonte von der Leyen.

Mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus rechnet von der Leyen nicht vor Ende des Jahres. Mit möglichen Herstellern spricht die EU-Kommission demnach bereits über weltweite Produktionskapazitäten. 

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 12. April 2020 um 08:24 Uhr.