
Stürmische Nordsee Frachter verliert Hunderte Container
Stand: 02.01.2019 20:36 Uhr
Eines der größten Containerfrachtschiffe der Welt hat bei Sturm in der Nordsee bis zu 270 Container verloren. Viele wurden an niederländischen Inseln angespült. Mindestens einer soll Gefahrgut enthalten.
Im Sturm hat ein Riesenfrachtschiff auf dem Weg vom belgischen Antwerpen nach Bremerhaven bis zu 270 Container in der Nordsee verloren. Mindestens einer enthalte Gefahrgut, sagte ein Sprecher des Cuxhavener Havariekommandos nach Rücksprache mit der Besatzung des Frachters.
Bei dem Gefahrgut handele es sich um Dibenzoylperoxid, das in der Kunststoffproduktion eingesetzt werde. Die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven ermittelt die Unfallursache. Der Frachter ist mit über 394 Metern Länge eines der größten Containerschiffe der Welt. Er kann mehr als 19.000 Standardcontainer laden.
Havariekommando mit Bergungsplan
Das Cuxhavener Havariekommando suchte nordwestlich von Borkum mit einem Ölüberwachungsflugzeug nach treibender Ladung. Auch ein Hubschrauber der Bundespolizei wurde eingesetzt. Zudem fuhren ein Mehrzweckschiff und ein Tonnenleger aus. Insgesamt wurden zunächst sechs Container in deutschen Gewässern gesichtet. Zusammen mit der Reederei wollte das Havariekommando einen Bergungsplan erarbeiten. Der betroffene Bereich sollte für die Schifffahrt gesichert werden.
Frachter verliert Hunderte Container in der Nordsee
tagesschau 20:00 Uhr, 02.01.2019
Strände mit Spielzeug übersät
An den Inseln Vlieland, Terschelling und Ameland wurden nach Angaben der niederländischen Küstenwache 21 Container angespült. Die Strände sind nach Augenzeugenberichten übersät von Objekten wie Spielzeug, Glühbirnen, Kleidung oder Möbelstücken. Der Bürgermeister von Terschelling, Bert Wassink, sagte dem niederländischen Radio, das Aufräumen werde Tage dauern. "Es geschieht häufiger, dass Container ins Wasser geraten, aber noch nie zuvor so viele", sagte er. Wassink äußerte sich besorgt über die großen Mengen an Plastik, die im Wasser trieben und in die Dünen gelangen könnten.
Auf Twitter präsentieren Inselbewohner ihre Beute: Sandalen, TV-Geräte, Puppen. Angespülte Waren mitzunehmen ist in den Niederlanden nicht strafbar. Nur geschlossene Container dürfen nicht geöffnet werden.
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