Viktor Bout war bereits 2008 verhaftet worden. | REUTERS

Prozess wegen Waffenhandels gegen Wiktor But 25 Jahre Haft für den "Händler des Todes"

Stand: 06.04.2012 11:19 Uhr

Der russische Waffenhändler Wiktor But muss 25 Jahre in Haft. Ein Bundesgericht in New York verkündete die Mindeststrafe für den als "Händler des Todes" bekannten früheren Sowjetoffizier. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft gefordert. Zudem muss But 15 Millionen Dollar zahlen. Er galt als einer der meistgesuchten Waffenhändler der Welt.

Bereits 2008 festgenommen

Der 45-Jährige war schon im November schuldig gesprochen worden. Der wichtigste Vorwurf war, dass er Rebellen Boden-Luft-Raketen verkaufen wollte, mit denen amerikanische Flugzeuge abgeschossen werden können. Dafür sieht das Gesetz mindestens 25 Jahre Haft vor.

But war 2008 in Thailand festgenommen und später an die USA ausgeliefert worden. US-Agenten, die sich als Mitglieder der kolumbianischen FARC-Guerilla ausgaben, hatten ihn in ein fiktives Waffengeschäft verwickelt. Er sollte ihnen unter anderem Raketen zum Abschuss von US-Flugzeugen besorgen. Bei dem Verfahren in New York ging es nur um die Vorwürfe im Zusammenhang mit den Ermittlungen der US-Agenten, nicht um seine Geschäfte insgesamt.

"Er war skrupellos"

"Sie waren ein weltbekannter Waffenhändler, der die schlimmsten Regime der Welt versorgt hat", sagte Richterin Shira Scheindlin bei der Urteilsbegründung. Weiter stellte sie fest, es sei But stets nur ums Geld gegangen, Menschen seien ihm einfach egal gewesen: "Er war skrupellos." Sie verteidigte die Entscheidung für das Strafmaß. 25 Jahre seien genug. Es gebe keine Beweise, dass But sich aktiv in einer terroristischen Vereinigung engagieren wollte.

Der Russe soll Waffen in Krisengebiete in Afrika, Südamerika, den Nahen Osten und nach Asien geliefert haben. Auch in Afghanistan soll er über Jahre Kriegsparteien mit Waffen versorgt haben, auch islamistische Terrorgruppen.

Russland will Auslieferung Buts

Das Außenministerium in Moskau kritisierte das Urteil als "unbegründet und parteiisch". Die US-Justiz habe einen klaren politischen Auftrag gehabt und sei voreingenommen gewesen. Russland werde mit allen legalen Mitteln versuchen, But in die Heimat zu holen.

Alla Bout

Buts Frau Alla bezeichnete das Urteil als "Bankrotterklärung".

Für eine Auslieferung sprach sich auch Ehefrau Alla But aus. Sie bezeichnete das Urteil als Sieg für ihren Mann. Es sei eine Bankrotterklärung der Anklage, dass er lediglich zur Mindeststrafe verurteilt worden sei, sagte sie nach Angaben russischer Medien.

Buts Anwalt Albert Dayan will das Urteil anfechten. "Das waren keine Ermittlungen", kritisierte er. "Wir haben solide Argumente und sind zuversichtlich, dass die Wahrheit siegen wird." Gleichwohl bedeute das Urteil für seinen Mandanten "nicht das Ende".