
Für Einreise aus China Nun will auch Südkorea einen PCR-Test
Angesichts der Corona-Welle in China führen einige Länder eine Testpflicht für Einreisende aus der Volksrepublik ein. Nach Italien, Spanien und den USA verschärft nun auch Südkorea die Corona-Kontrollen.
Wegen der aktuellen Corona-Infektionswelle in China verschärft auch Südkorea seine Kontrollen für Einreisende aus dem Nachbarland. Die Regierung in Seoul kündigte an, vom kommenden Montag an müssten sich alle Menschen, die aus China eintreffen, innerhalb eines Tages nach der Einreise einem PCR-Test unterziehen.
Ab kommenden Donnerstag wird die Regelung dann noch weiter verschärft: Ab dann müssen laut der Regierung alle, die aus China anreisen wollen, einen negativen Corona-Test vorweisen können. Das negative Ergebnis eines PCR-Tests darf demnach nicht älter als 48 Stunden sein, bei einem Antigen-Schnelltest dürfen maximal 24 Stunden vergangen sein. Die Regelung soll zunächst bis Ende Februar gelten.
Auswirkung der chinesischen Lockerungen eindämmen
Zur Begründung gab Südkoreas Premierminister Han Duck Soo an, es müssten dringend Vorkehrungen getroffen werden, um die Auswirkungen der Lockerung der Corona-Regeln in China einzudämmen. Flugzeuge aus China könnten lediglich am westlich von Seoul gelegenen internationalen Flughafen Incheon ankommen.
Südkorea wolle zudem die Ausstellung von Visa für einen kurzfristigen Aufenthalt für chinesische Staatsangehörige bis Ende Januar einschränken, sagte Han. Ausnahmen sollten unter anderem für Diplomaten gelten.
Andere Länder handeln ähnlich
Südkorea schließt sich mit den Beschränkungen anderen Ländern weltweit an, die wegen der Corona-Situation in China ebenfalls Schutzmaßnahmen beschlossen haben. Japan verlangt seit Freitag von allen Reisenden aus China, sich bei der Einreise auf Corona testen zu lassen. Fällt der Test positiv aus, müssen sich die Betroffenen sieben Tage lang in speziellen Unterkünften in Isolation begeben. Direktflüge aus China werden auf vier japanische Flughäfen einschließlich Narita und Haneda unweit von Tokio beschränkt.
In den USA (ab 5. Januar) und Indien (ab Sonntag) müssen Einreisende vor Abflug ein negatives Resultat vorweisen.
Auch europäische Länder kontrollieren vermehrt
Auch europäische Länder verhängen verschärfte Regeln für Einreisende aus China. In Italien müssen Flugreisende etwa seit Donnerstag nach ihrer Landung noch am Flughafen einen verpflichtenden Corona-Test machen. Auch Spanien kündigte an, dass bei China-Einreisen ein Corona-Test oder eine vollständige Impfung nachgewiesen werden müsse.
Deutschland hat seine Kontrollen für Einreisen aus China bislang noch nicht verschärft. Experten - wie etwa der SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis - bewerten die Maßnahme als sinnvoll. Für ihn wäre auch ein deutscher Alleingang denkbar.
BDA fordert EU zum Handeln auf
Der Geschäftsführer der Arbeitgeberverbands BDA, Steffen Kampeter, forderte hingegen ein gemeinsames Vorgehen der EU. "Fast drei Jahre Erfahrungen mit Corona haben bewiesen: Nationale Alleingänge sind für den Binnenmarkt und die EU gefährlich."
Nach fast drei Jahren strikter Vorkehrungen hatte Chinas Führung am 7. Dezember abrupt ein Ende seiner umstrittenen Null-Corona-Politik verkündet. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert.