
Eröffnungsfeier in Peking Die komplizierten Spiele
Die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen mit einer großen Eröffnungsfeier. Nur wenige Vertreter demokratischer Staaten werden auf der Ehrentribüne sitzen. Nicht nur wegen Corona werden es komplizierte Spiele.
In Peking beginnen die Olympischen Spiele offiziell mit einer Eröffnungsfeier am Abend (Ortszeit, 13 Uhr MEZ). Auf der Ehrentribüne im Nationalstadion werden vor allem Staatsgäste aus autoritär regierten Ländern und Diktaturen sitzen.
Wegen Chinas Menschenrechtsverletzungen boykottieren Staaten wie die USA, Kanada und Großbritannien die Spiele politisch. Auch die deutsche Bundesregierung schickt keine Politiker nach China - allerdings ohne offiziell einen Boykott auszusprechen.
China und Russland betonen Freundschaft
Prominentester Gast ist Russlands Präsident Wladimir Putin. Er trifft sich im Vorfeld mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Angesichts zunehmenden Drucks aus demokratisch regierten Staaten rücken Russland und China demonstrativ zusammen.
Gestern hat Chinas Außenminister Wang Yi bereits den russischen Außenminister Sergej Lawrow empfangen. Beide betonten die Freundschaft und die strategische Kooperation der beiden Staaten.
Spiele sind politisch extrem aufgeladen
China wird nicht müde, davor zu warnen, Politik und Sport zu vermischen - mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zusammen. Doch die Spiele sind politisch extrem aufgeladen, das zeigt auch der demonstrative Schulterschluss zwischen Russland und China kurz vor der Eröffnungsfeier.
Inmitten der weltweiten Covid-19-Pandemie werden es die kompliziertesten Olympischen Spiele aller Zeiten. Sie finden wegen Chinas strikter Null-Covid-Strategie unter strengsten Corona-Vorkehrungen in einer sogenannten Blase statt, komplett abgeschottet vom Rest der Volksrepublik.
Enormer Aufwand
Der Aufwand ist enorm, es gibt eigens eingerichtete Transportsysteme zwischen den Spielstätten und den Olympischen Dörfern und tägliche Coronatests für alle. Fans aus dem Ausland sind nicht zugelassen.
Währenddessen werden immer mehr Sportler, Betreuer und andere Akkreditierte positiv getestet - nach Ankunft am Flughafen oder in der Blase. Am Donnerstag wurden bei mehr als 72.000 Corona-Tests 21 Infizierte entdeckt. Sechs davon sind aus Deutschland, ob darunter Sportler sind, ist noch unklar.
Knapp 400 Corona-Fälle
Die Infizierten werden isoliert und müssen um ihre Olympia-Teilnahme bangen. Nur wenn sie zwei negative PCR-Tests vorweisen können, dürfen sie wieder aus der Isolation heraus.
Insgesamt gibt es knapp 400 Corona-Fälle - bei etwa 12.000 Personen, die seit Anfang Januar zu den Spielen angereist sind.