Der Leichnam eines irakischen Polizisten wird am Flughafen von Kirkuk weggetragen.

Nordirak Mehrere Polizisten bei Anschlag getötet

Stand: 18.12.2022 17:27 Uhr

Erst explodierte eine Bombe, dann wurde geschossen: Im Nordirak sind bei einem Angriff mehrere Polizisten ums Leben gekommen. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" reklamierte den Angriff für sich.

Bei einem Anschlag im Irak sind mindestens neun Polizisten getötet worden. Ein Sprengsatz sei in der Provinz Kirkuk während einer Patrouille explodiert und habe unter anderem einen Offizier in seinem Fahrzeug getötet, meldete die Staatsagentur INA unter Berufung auf Armeesprecher Jahia Rasul. Zwei Polizisten seien schwer verletzt worden, sagten Behördenvertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

Nach Angaben aus Polizeikreisen explodierte zunächst eine Bombe in der Nähe des Polizeitransporters, daraufhin seien die Sicherheitskräfte direkt "mit Kleinwaffen" angegriffen worden.

IS reklamiert Tat für sich

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat für sich. Ein Vertreter der irakischen Bundespolizei hatte den IS zuvor bereits für das Attentat verantwortlich gemacht. Ein Angreifer sei getötet worden, nach weiteren werde gefahndet, erklärte der Polizeivertreter. Das irakische Innenministerium bestätigte den Angriff.

IS verübt noch immer sporadische Angriffe

IS-Mitglieder verüben im Irak nach wie vor sporadische Angriffe auf Sicherheitskräfte, insbesondere in dünn besiedelten Wüsten- oder Gebirgsregionen des Landes - obwohl die Zentralregierung bereits im Dezember 2017 den Sieg über die Dschihadisten erklärte.

Die IS-Miliz hatte ab 2014 in weiten Teilen Syriens und des Irak ein sogenanntes Kalifat ausgerufen. Im Irak konnte der IS mit Unterstützung einer von den USA geführten Koalition aus mehr als 80 Ländern besiegt werden. Einem im Januar 2022 veröffentlichten Bericht der UN zufolge ist der IS allerdings nach wie vor fähig, "regelmäßig Anschläge zu verüben".

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. Dezember 2022 um 12:00 Uhr in den Nachrichten.