
Kampf gegen Corona Peking schließt Dutzende U-Bahn-Stationen
Um die Corona-Pandemie einzudämmen, hat Peking 40 U-Bahn-Stationen im Zentrum geschlossen. Chinas Hauptstadt registrierte binnen eines Tages 51 Neuinfektionen. Aus Angst vor einem Lockdown horten die Bürger bereits Vorräte.
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben die Behörden der chinesischen Hauptstadt Peking Dutzende U-Bahn-Stationen geschlossen. Das teilte der U-Bahnbetreiber mit. Davon betroffen seien rund 40 Haltestellen - gut ein Zehntel des Pekinger U-Bahn-Netzes.
Die Ein- und Ausgänge dieser Stationen würden geschlossen, für die Durchfahrt von U-Bahnen seien die U-Bahnhöfe aber nicht gesperrt. Die betroffenen Haltestellen liegen größtenteils im Zentrum der Stadt. Ein Datum für die Wiederaufnahme des Betriebs nannten die Behörden nicht.
51 Neuinfektionen binnen eines Tages
Die Schließung der U-Bahnen dürfte das Leben in der Stadt relativ wenig beeinträchtigen, da diese Woche in China der Tag der Arbeit gefeiert wird und viele Pendler in der 21-Millionen-Metropole bereits von zu Hause aus arbeiten.
China hat derzeit mit seinem schwersten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie vor gut zwei Jahren zu kämpfen. Aus der 21-Millionen-Einwohner-Stadt Peking wurden nur 51 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet, fünf davon symptomlos.
Pekinger decken sich mit Vorräten ein
Die Pekinger fürchten hingegen weitere Verschärfungen der Corona-Restriktionen. Viele Einwohner der Hauptstadt haben sich bereits für einen möglichen Lockdown mit Vorräten eingedeckt. Einige Wohnanlagen in Peking wurden bereits abgeriegelt. Die Behörden stufte zwölf Gebiete als Hochrisikogebiete und weitere 35 als Gebiete mit mittlerem Risiko ein.
"Ich denke, die Stadt ist bereits zur Hälfte geschlossen", sagte ein Pekinger, dessen Wohnkomplex im Zuge des Kampfs gegen Corona abgeriegelt wurde und der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt keinen Zeitplan, wann unser Lockdown aufgehoben werden soll, und es werden noch mehr Orte abgeriegelt."
Schulunterricht ausgesetzt
Außenstehende halten sich in der Regel von Hochrisikogebieten fern, um zu vermeiden, dass ihre Anwesenheit von den auf fast allen Mobiltelefonen installierten Ortungs-Apps registriert wird, was zu Problemen beim künftigen Zugang zu öffentlichen Bereichen führen könnte.
Bars und Restaurants dürfen in Peking nur außer Haus verkaufen, Sportstudios sind geschlossen, der Schulunterricht ist ausgesetzt. Wichtige Touristenattraktionen wie die Verbotene Stadt und der Pekinger Zoo haben Ausstellungen in Innenräumen geschlossen. Einwohnerinnen und Einwohner müssen sich dreimal pro Woche testen lassen.
Lage in Shanghai entspannt sich
In Chinas größter Stadt Shanghai entspannt sich die Lage dagegen langsam. Zwar wurden dort fast 5000 neue Fälle innerhalb eines Tages verzeichnet. Allerdings setzte sich damit der Abwärtstrend bei den Corona-Fällen fort. Noch am am 13. April verzeichneten die Behörden einen Tageshöchststand von 27.605 neuen Fällen.
Inzwischen hat die Stadt damit begonnen einige Restriktionen wieder zu lockern. Die meisten der 26 Millionen Einwohner Shanghais sitzen seit fast einem Monat in ihren Wohnanlagen oder Wohnungen fest.