Nach einem halben Jahr an Bord der chinesischen Raumstation "Tiangong" sind drei Astronauten zur Erde zurückgekehrt.

Raumstation "Tiangong" Drei chinesische Astronauten wieder gelandet

Stand: 04.06.2023 08:25 Uhr

Nach sechs Monaten an Bord der der chinesischen Raumstation "Tiangong" sind drei Astronauten wieder sicher in der Wüste Gobi gelandet. Zuvor waren sie von einer neuen Crew abgelöst worden.

Ein halbes Jahr waren drei Astronauten an Bord der chinesischen Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast). Jetzt sind sie zur Erde zurückgekehrt. Ihre Raumkapsel landete am frühen Sonntagmorgen an einem großen rot-weißen Fallschirm im Landegebiet Dongfeng in der Inneren Mongolei nordöstlich des Raumfahrtbahnhofes Jiuquan in der Wüste Gobi. "Wir fühlen uns gut", sagte der 58 Jahre alte Kommandant Feng Junlong, nachdem ihn Bergungskräfte aus der Kapsel getragen hatten.

Die drei Taikonauten hatten 186 Tage im All gearbeitet. Die Bodenkontrolle berichtete, dass alle gesundheitlich in einem guten Zustand seien. "Ich freue mich sehr, meine Familie wiederzusehen", sagte Astronaut Deng Qingming. Sein Kollege Zhang Lu dankte allen Mitarbeitern des Raumfahrtprogramms, die ihren Flug begleitet hatten.

Erster Besatzungswechsel

Am Dienstag war eine neue dreiköpfige Besatzung mit dem Raumschiff "Shenzhou 16" (Magisches Schiff) zur Raumstation geflogen. Sie hatte die Crew abgelöst. Es war der erste Besatzungswechsel seit der vollständigen Inbetriebnahme des chinesischen Außenpostens im All Anfang des Jahres. Neun Stunden vor der Landung hatte ihr Raumschiff "Shenzhou 15" vom "Himmelspalast" abgekoppelt.

Das chinesische Staatsfernsehen übertrug auch Live-Bilder aus der im Durchmesser nur 2,3 Meter breiten Kapsel vor dem kritischen Wiedereintritt in die Erdatmosphäre: Die Astronauten wirkten entspannt. Ihre Kollegen sollen nun fünf Monate im All bleiben.

Karte: Jiuquan und Wüste Gobi, China

Zivilist im All soll sich um Experimente kümmern

Unter ihnen ist mit dem Wissenschaftler Gui Haichao von der Pekinger Universität für Luft- und Raumfahrt erstmals auch ein Zivilist. Der 36-Jährige soll sich um Experimente kümmern. Alle anderen chinesischen Astronauten stammten bisher aus dem Militär.

Ein Neuling im All ist auch der 36-jährige Flugingenieur Zhu Yangzhu. Kommandant ist der 56-jährige Weltraumveteran Jing Haipeng. Der Generalmajor verbucht mit seinem vierten Raumflug mehr Missionen als jeder andere chinesische Raumfahrer.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 04. Juni 2023 um 10:15 Uhr.