Annalena Baerbock

Gewalt im Iran Baerbock kündigt weitere Sanktionen an

Stand: 09.10.2022 02:53 Uhr

Außenministerin Baerbock hat die Gewalt gegen Demonstranten im Iran scharf kritisiert. Die Regierung in Teheran stehe "auf der falschen Seite der Geschichte". Man werde die Verantwortlichen mit Sanktionen belegen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Durchsetzung weiterer Sanktionen gegen den Iran angekündigt. "Wir werden dafür sorgen, dass die EU die Verantwortlichen dieser brutalen Repression mit Einreisesperren belegt und ihre Vermögen in der EU einfriert", sagte die Grünen-Politikerin der "Bild am Sonntag".

Baerbock kritisierte die Regierung in Teheran scharf. "Wer Frauen und Mädchen auf der Straße verprügelt, Menschen, die nichts anderes wollen als frei leben, verschleppt, willkürlich verhaftet, zum Tode verurteilt, der steht auf der falschen Seite der Geschichte." Die Rufe der Menschen auf den Straßen im Iran seien ohrenbetäubend. Nur die Regierung in Teheran stelle sich taub. Den Menschen im Iran versprach Baerbock, die Solidarität werde nicht nachlassen.

Heftige Proteste nach Tod junger Frau

Im Iran gibt es seit rund drei Wochen massive Proteste wegen des Todes von Mahsa Amini. Die junge Kurdin war am 16. September gestorben, nachdem sie drei Tage zuvor in Teheran von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen wurde, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Nach Angaben von Aktivisten wurde sie in Polizeigewahrsam geschlagen und starb an einer Kopfverletzung. Die Polizei bestreitet jegliche Verantwortung für den Tod der jungen Frau.

Ein Plakat zeigt ein Schwarz-Weiß-Foto der ums Leben gekommenen iranischen Kurdin Mahsa Amini.

Menschenrechtler und westliche Staaten vermuten jedoch Polizeigewalt als mutmaßliche Todesursache. mehr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 08. Oktober 2022 um 18:40 Uhr.