Trauer um ersten Mann auf dem Mond US-Astronaut Neil Armstrong ist tot

Stand: 25.08.2012 22:15 Uhr

Es war ein kleiner Schritt für ihn, aber ein großer für die Menschheit: Im Juli 1969 setzte der US-Astronaut Neil Armstrong als erster Mensch der Welt einen Fuß auf den Mond. Anerkennung für seine Leistung war ihm jedoch zuwider. Nun ist Armstrong im Alter von 82 Jahren gestorben.

Von Nicole Markwald, Los Angeles

Von Nicole Markwald, RBB

Ins Rampenlicht wollte Neil Armstrong nie. Er wollte nur eines: fliegen. Den Flugschein hatte er bereits mit 16, Auto fahren lernte er später. Schon bald wurde er Pilot für die Navy und Air Force, mit 21 flog Armstrong Kampfeinsätze im Koreakrieg. Im Alter von 22 Jahren verließ er die US-Marine, studierte an der Purdue-Universität und erhielt einen Abschluss in Luftfahrttechnik.

Doch in der Theorie hielt es ihn nur kurz: Ab 1955 arbeitete Armstrong als Testpilot und erprobte 50 verschiedene Flugzeugtypen. Er war ein Arbeitstier, aber kein Draufgänger. Als kontrolliert und besonnen wurde er häufig beschrieben, auch in Extremsituationen, wenn er sich schon mal mit dem Schleudersitz vor einem Absturz retten musste. 1962 wählte ihn die Weltraumbehörde NASA schließlich für ein Astronautentraining aus. Eine steile Karriere - bei der seine Familie ins Hintertreffen geriet, wie er später in einem seiner wenigen Interviews einräumte.

Armstrong bereute aufgrund seiner Arbeit so wenig Zeit für seine Familie gehabt zu haben. Mit seiner Frau Janet hatte er drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, die im Alter von zwei Jahren an einer Krankheit starb. Nach dem Schicksalsschlag vergrub sich Armstrong weiter in Arbeit - es war seine Art zu trauern.

Sein Fleiß, technisches Wissen und fliegerisches Können führten schließlich dazu, dass er zum Kommandanten der "Apollo-11"-Mission ausgewählt wurde - zum ersten Mal sollten Menschen  den Mond betreten. 600 Millionen Zuschauer verfolgten live am Fernseher die Landung der "Apollo-11" am 20. Juli 1969: "Der Adler ist gelandet", teilten Armstrong und seine Kollegen Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins der Bodenstation in Houston mit - selbst Fernsehlegende Walter Cronkite war in diesem historischen Moment sprachlos.

"A small step for a man..."

Und auch Kommandant Armstrong, der als erster Mensch den Mond betrat, fasste sich bei seinem ersten Schritt kurz. Doch es wurde wohl einer der berühmtesten Sätze aller Zeiten: "It's a small step for a man, a giant leap for mankind." Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein Riesensprung für die ganze Menschheit.

Fein wie Puder sei die Mondoberfläche, berichtete Armstrong weiter. In weißen Raumanzügen sammelten er und sein Kollege Aldrin Gesteins- und Bodenproben, installierten Messinstrumente und schossen Fotos - federleicht sah ihr Spaziergang auf dem Erdtrabanten aus. Vier Tage später kehrten die Mondmänner zur Erde zurück. Armstrong verließ daraufhin die NASA und nahm einen Lehrauftrag als Professor für Raumfahrttechnik an einer kleinen Universität an. Bis zu seinem Tod lebte er zurückgezogen auf einer Farm im US-Bundesstaat Ohio.

"Ein Stück frühe amerikanische Geschichte"

Als erster Mann auf dem Mond gefeiert zu werden, war ihm nahezu zuwider: "Ich möchte keine Anerkennung für eine einzelne Sache, sondern für das, was ich tagein tagaus getan habe." Ein Platz in den Geschichtsbüchern ist ihm trotzdem sicher.