Eingeschneites Wohngebiet in Cheektowaga, USA

USA Zahl der Todesopfer durch Wintersturm steigt

Stand: 26.12.2022 06:54 Uhr

Infolge der extremen Wetterbedingungen durch den Wintersturm "Elliot" sind in den USA mindestens 30 Menschen gestorben. Rettungskräfte rechnen mit weiteren Opfern. Mancherorts sanken die Temperaturen auf minus 40 Grad.

Von Mit Informationen von Katrin Brand, ARD-Studio Washington

Seit drei Tagen zieht der Wintersturm "Elliot" über die USA hinweg. Mindestens 30 Menschen sind bereits infolge der extremen Wetterverhältnisse ums Leben gekommen. Einige US-Medien berichten sogar von mehr als 40 Toten. Die meisten Todesopfer gab es durch Autounfälle. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechnen mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.

Ein "verheerender" Sturm

Das Ausmaß des Sturms mit Blizzards, Eisregen, Überschwemmungen und lebensgefährlichen Temperaturstürzen war fast beispiellos. Für etwa 60 Prozent der US-Bevölkerung galten Wetterwarnungen. Unter diesen Umständen könne man sich im Freien binnen Minuten Erfrierungen holen, warnte der Wetterdienst.

Allein im Bundesstaat New York wurden gestern mindestens 13 Tote gemeldet. Dort sprach Gouverneurin Kathy Hochul von einem "verheerenden" Sturm. Besonders betroffen war die Stadt Buffalo. Dort erreichte der Wind Hurrikanstärke, die Sicht inmitten der Schneewüste sank praktisch auf Null. Auch Rettungsdienste waren lahmgelegt; mehrere Menschen kamen bei medizinischen Notfällen ums Leben, weil sie nicht rechtzeitig erreicht und versorgt werden konnten, wie ein Sprecher des Bezirks Erie erklärte. New Yorks Gouverneurin Hochul sagte, fast alle Löschfahrzeuge in Buffalo steckten fest.

In einigen Bundesstaaten waren die Temperaturen seit Freitag teils auf Werte um minus 45 Grad Celsius gefallen. Die Kältezone reichte von den Großen Seen bis hinunter zum Rio Grande an der mexikanischen Grenze, Millionen Menschen waren betroffen. Selbst im notorisch sonnigen Florida gab es Frost. So wurden in West Palm Beach nur sechs Grad gemessen, dort fielen Iguanas von den Bäumen. Die kaltblütigen Reptilien sind bei Kälte bewegungsunfähig.

Teilweise fast zwei Millionen Haushalte ohne Strom

Hunderttausende Haushalte und Geschäfte von der Ost- bis an die Westküste waren zeitweise ohne Strom. Laut der Webseite poweroutage.us waren am späten Sonntagnachmittag Ostküstenzeit weniger als 200.000 Haushalte ohne Strom - nach 1,7 Millionen auf dem Höhepunkt der Ausfälle. Mit zeitweisen Abschaltungen sei aber in den kommenden Tagen weiter zu rechnen, erklärten die Versorgungsunternehmen.

Infolge des Wintersturms war es zu massiven Beeinträchtigung im Straßen-, Bahn- und Flugverkehr gekommen. Tausende Flüge mussten komplett gestrichen werden, allein am Samstag waren es mehr als 3000. Fast 8000 Verbindungen waren verspätet.

Weiterer Schneefall an Großen Seen erwartet

Allmählich beruhigt sich die Lage in den meisten Bundesstaaten. Angaben des US-Wetterdienstes zufolge hat sich das Zentrum der arktischen Kaltfront inzwischen Richtung Norden verlagert und befinde sich nun über dem Osten Kanadas. Allerdings sei in der noch immer stark betroffenen Region um die Großen Seen im Nordosten der USA weiterer starker Schneefall zu erwarten, der mit starken Windböen einhergehe. Dadurch könnten schneesturmartige Bedingungen herrschen.

Ein vollständig vermummter Mensch schaufelt Schnee im Buffalo.

Der arktische Sturm "Elliott" hat Teile der USA weiter im Griff. mehr

Katrin Brand, Katrin Brand, ARD Washington, 25.12.2022 16:47 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 25. Dezember 2022 um 15:37 Uhr.