US-Botschaft in Moskau

Biden nominiert Tracy US-Botschaft in Moskau wieder besetzt

Stand: 21.09.2022 07:09 Uhr

Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind derzeit sehr schwierig. Umso wichtiger wird die Diplomatie. US-Präsident Biden hat nun eine neue Botschafterin für Russland ernannt. Sie ist sehr erfahren - und sie spricht russisch.

Der amerikanische Präsident Joe Biden hat Lynne Tracy formal als neue amerikanische Botschafterin in Russland nominiert. Sie soll auf John Sullivan folgen, der das Amt Anfang September aufgegeben hatte. Der Diplomat hatte immer wieder autoritäre Tendenzen, Justizwillkür und die Verletzung von Menschenrechten in Russland öffentlich angesprochen. Die Nominierung Tracys gab das Weiße Haus bekannt, nachdem der Kreml der Personalie zugestimmt hatte.

Gemäß den Regeln des diplomatischen Protokolls muss das Gastland für Nominierungen potenzieller Botschafter grünes Licht geben. Dieser Vorgang gilt in der Regel zwar als Formsache, doch ist er in Zeiten besonders gespannter Beziehungen zwischen den USA und Russland keine Selbstverständlichkeit.

Viele Konflikte zwischen beiden Ländern

Die Liste der Konflikte zwischen den beiden Ländern ist lang: Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, Inhaftierungen von amerikanischen Staatsbürgern in Russland, Vorwürfe einer russischen Einmischung in Wahlen in den USA und anderen Ländern sowie ein eskalierender Streit über die Personalbesetzungen in den Botschaften in Washington und Moskau.

Eine erfahrene und dekorierte Diplomatin

Tracy, die derzeit noch als Botschafterin in Armenien arbeitet, blickt auf eine lange Karriere als Diplomatin zurück. Sie spricht russisch und diente bereits als ranghohe Beraterin für Russlandpolitik im Büro für europäische und eurasische Belange des US-Außenministeriums. Zudem war sie Vizeleiterin der diplomatischen Mission in der US-Botschaft in Moskau.

Auch etliche Posten in Zentral- und Südasien hatte sie bereits inne. In diplomatischen Kreisen wird Tracy hoch geschätzt. 2009 verlieh ihr die damalige Außenministerin Hillary Clinton im State Department einen Preis für Heldenmut.

Nina Barth, Nina Barth, ARD Washington, 21.09.2022 07:22 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 21. September 2022 um 04:00 Uhr.