Ampullen mit dem neuen Corona-Impfstoff Nuvaxovid vom Hersteller Novavax stehen in einem Impfzentrum auf einem Tisch.

Corona-Impfstoff Novavax Höheres Risiko für Herzmuskelentzündung?

Stand: 04.06.2022 09:00 Uhr

Die Hoffnung war groß, dass das Corona-Vakzin von Novavax Impfskeptiker überzeugen könnte. Die Nachfrage blieb aber gering. Jetzt sorgt sich die US-Arzneimittelbehörde wegen eines möglichen Herzmuskelentzündungsrisikos.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA ist besorgt über ein mögliches Risiko einer Herzmuskelentzündung beim Corona-Impfstoff Novavax. Die Behörde veröffentlichte eine Analyse zu den Daten der klinischen Versuche mit dem neuen Impfstoff.

Demnach waren bei Versuchspersonen, die den Impfstoff erhielten, sechs Fälle von Herzmuskelentzündung aufgetreten. Bei der Gruppe, die nur ein Placebo erhielt, war es nur ein Fall. Insgesamt nahmen 40.000 Menschen an den Studien teil.

US-Arzneimittelbehörde: "Anlass zur Sorge"

"Die Identifizierung mehrerer Fälle, die möglicherweise mit dem Impfstoff in Verbindung gebracht werden", gebe "Anlass zur Sorge", erklärte die FDA. Demnach könnte das Risiko einer sogenannten Myokarditis bei Novavax höher sein als bei den mRNA-Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna.

Bei letzteren war insbesondere bei jungen Männern das Risiko einer Herzmuskelentzündung festgestellt worden, allerdings erst nach den klinischen Versuchen, wie die FDA betonte. Nun soll ein unabhängiger Expertenausschuss der FDA zusammentreten und das Risiko des Novavax-Impfstoffs bewerten.

Hersteller sieht keinen Zusammenhang

Nach der Mitteilung der US-Arzneimittelbehörde brach die Aktie des Herstellers um 20 Prozent ein. Das Unternehmen erklärte jedoch: "Wir glauben, dass es keine ausreichenden Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen den Myokarditisfällen und dem Impfstoff gibt."

Der Novavax-Impfstoff ist bereits in zahlreichen europäischen Ländern zugelassen. Das Vakzin ist proteinbasiert und unterscheidet sich von anderen in der EU zugelassenen Vakzinen, bei denen es sich entweder um sogenannte mRNA- oder Vektorimpfstoffe handelt.

Die Behörden hatten ursprünglich die Hoffnung, dadurch impfskeptische Menschen doch noch überzeugen zu können. Die Nachfrage war jedoch gering.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 04. Juni 2022 um 14:45 Uhr.