
US-Immunologe Fauci Amerikas Stimme der Vernunft tritt ab
In der Corona-Pandemie galt er vielen Amerikanern als Stimme der Vernunft, US-Präsident Biden lobte ihn als Lebensretter. Im Internet bekam er Morddrohungen. Nun kündigte der Virologe Fauci seinen Ruhestand an.
Das offizielle Rentenalter hat Anthony Fauci schon lange überschritten: Im Dezember gibt der 81-Jährige nun auch seinen Job als medizinischer Top-Berater des Präsidenten und als Chef des Nationalen Instituts für Allergie und Infektionskrankheiten auf. Der Immunologe, eine der prägendsten Figuren in der amerikanischen Gesundheitspolitik, hatte das Institut fast 40 Jahre lang geleitet.
Biden: Viele Leben gerettet
Sein angekündigter Rückzug kommt nicht überraschend: Eigentlich hatte Fauci schon nach Ende der Trump-Präsidentschaft aufhören wollen, dann auf Drängen von Joe Biden weitergemacht. Der dankte Fauci in einer Stellungnahme und würdigte den gebürtigen New Yorker als hingebungsvollen und weisen Staatsdiener, dessen Arbeit in den USA und weltweit viele Leben gerettet habe.
Morddrohungen im Internet
Vor allem im ersten Jahr der Corona-Pandemie galt Fauci vielen Amerikanern als einzige Stimme der Vernunft innerhalb der Regierung. Ex-Präsident Trump drohte mehrfach, ihn zu feuern.
Im Internet hagelte es Morddrohungen gegen den Virologen. In den Vorgärten vor allem in Faucis Wohnviertel in Washington stellten viele Menschen Schilder mit der Aufschrift: "Hupt für Fauci" oder "Wir vertrauen Fauci" auf.
Dem Schreiben und Reisen widmen
Der stets unaufgeregt und überlegt wirkende Experte, der schon Präsident Reagan in der Aids-Krise beraten hatte, erklärte, er werde nicht klassisch in den Ruhestand gehen, sondern wolle sich ab Dezember dem Schreiben und Reisen widmen - und junge Menschen überzeugen, dass es sich der Dienst für die Allgemeinheit lohne.