Edwin Chiloba

Toter Designer und LGBTQ-Aktivist Polizei in Kenia nimmt Verdächtigen fest

Stand: 06.01.2023 20:47 Uhr

Die kenianische Polizei hat nach dem gewaltsamen Tod eines bekannten kenianischen Modedesigners und LGBTQ-Aktivisten einen Verdächtigen festgenommen. Spuren deuteten zudem auf noch mehr Beteiligte hin.

Die Polizei in Kenia hat nach dem Tod des LGBTQ-Aktivisten Edwin Chiloba einen Verdächtigen festgenommen. Ersten Ermittlungen zufolge handele es sich um einen langjährigen Freund des Toten, sagte Ermittlungschef Peter Kimulwo. Spuren deuteten zudem darauf hin, dass es noch mehr Beteiligte gebe.

Die Leiche des kenianischen Modedesigners und Aktivisten für Homosexuellenrechte Chiloba war in einer Metallkiste an einer Straße im Bezirk Uasin Gishu im Westen des Landes gefunden worden. Der Fahrer eines Motorradtaxis hatte nach Angaben der Ermittler gesehen, wie die Kiste von einem Fahrzeug ohne Nummernschilder abgeladen wurde, und seine Beobachtung der Polizei gemeldet. Eine Obduktion sollte die Todesursache klären.

Edwin Chiloba

"Die Ermordung war an sich schon schrecklich, aber die grausame Art, wie sein Körper weggeworfen wurde, macht die Situation noch demütigender", erklärte die kenianische Menschenrechtskommission für Schwule und Lesben (NGLHRC).

Nicht der erste Angriff

Die kenianische Menschenrechtskommission hatte nach dem Fund von Chilobas Leiche erklärt, er sei Opfer eines weiteren abscheulichen Akts homophober Gewalt geworden. Chiloba war ein bekannter LGBTQ-Aktivist und Modedesigner und wurde in der Vergangenheit wegen seines Engagements tätlich angegriffen, wie sein Freund Denis Nzioka twitterte. Die örtliche Aktivistin Njeri Migwi twitterte, er habe die Mode verkörpert. Die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, forderte eine vollständige und unabhängige Untersuchung des Todes von Chiloba.

Homosexualität in Kenia strafbar

LGBTQ-Menschen in Kenia beklagen Diskriminierung und Angriffe. Homosexualität ist in Kenia strafbar: Gleichgeschlechtlicher Sex kann teilweise sogar mit Haftstrafen von bis zu 14 Jahren bestraft werden. Auch außerhalb des Landes wurden Forderungen laut, Gerechtigkeit herzustellen: Die ghanaische Menschenrechtsorganisation Rightify forderte den kenianischen Präsidenten William Ruto auf, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten sicherzustellen.