Die Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) einer Gewebeprobe zeigt das Vorhandensein zahlreicher Marburg-Viruspartikel (Archivbild).

Äquatorialguinea Tote nach Ausbruch des Marburg-Virus

Stand: 14.02.2023 03:03 Uhr

In Äquatorialguinea sind neun Menschen am hochgefährlichen Marburg-Virus gestorben. Die WHO bestätigte den ersten Ausbruch in dem Land. Die Regierung stellte mehr als 4000 Menschen unter Quarantäne.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals einen Ausbruch des Marburg-Virus in Äquatorialguinea bestätigt. Neun Menschen seien gestorben, und es gebe 16 weitere mutmaßliche Fälle mit Symptomen wie Fieber, Erschöpfung, Durchfall und Erbrechen, teilte die WHO mit.

Gesundheitsminister Mitoha Ondo'o Ayekaba erklärte, in Absprache mit der WHO und den Vereinten Nationen (UN) sei ein "Gesundheitsalarm" für Gegenden im Nordosten der Festlandprovinzen ausgerufen worden. Mehr als 4000 Menschen seien unter Quarantäne gestellt worden.

Karte: Äquatorialguinea

WHO schickt Fachleute

Proben, die vergangene Woche von Äquatorialguinea in ein Labor in Senegal geschickt worden seien, hätten den Verdacht eines Gesundheitsbeamten bestätigt.

Die neun Todesfälle seien zwischen dem 7. Januar und dem 7. Februar festgestellt worden, erläuterte Minister Ondo'o Ayekaba. Zudem werde noch ein "verdächtiger" Todesfall vom 10. Februar untersucht.

Sie schicke Fachleute nach Äquatorialguinea, um bei der Bekämpfung der Krankheit zu helfen, teilte die WHO mit. Auch Schutzausrüstung für medizinisches Personal werde geliefert.

"In den betroffenen Bezirken wurden Teams eingesetzt, um Kontaktpersonen ausfindig zu machen", erklärte die WHO. Menschen, die Symptome der Krankheit zeigen, sollten isoliert und medizinisch versorgt werden.

Ohne Behandlung häufig tödlich

Wie das Ebolavirus verbreitet sich das Marburg-Virus über engen Kontakt mit Körperflüssigkeit infizierter Menschen oder Oberflächen wie kontaminierter Bettwäsche. Ohne Behandlung kann es in 88 Prozent der Fälle tödlich sein. Zu den Symptomen gehören hohes Fieber und starke Kopfschmerzen.

Das seltene Virus wurde 1967 entdeckt, als es Menschen befiel, die in Laboratorien im hessischen Marburg und in Belgrad arbeiteten. Sieben Menschen starben, die bei Versuchen mit Affen mit dem Virus infiziert worden.

Zugelassene Impfstoffe gegen das Virus gibt es nicht. Bei einem Ausbruch 2004 in Angola starben 80 Prozent der 252 infizierten Menschen an dem Virus. 2022 wurden zwei Tote durch das Marburg-Virus in Ghana gemeldet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema "Marburg-Virus" berichtete Deutschlandfunk bereits am 18. August 2021 um 16:42 Uhr.