Freiheitsstrafe droht Zahl verdoppelt: LKA ermittelt in vier Fällen von illegaler Wolfstötung

23. April 2024, 14:34 Uhr

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell-App.

In Sachsen hat sich die Zahl der illegal getöteten Wölfe verdoppelt. Das teilten das Landeskriminalamt und das Landesumweltamt mit. Demnach sind seit Mai 2023 zwei Tiere erschossen worden und zwei durch Köder gestorben. Drei Fälle ereigneten sich im Landkreis Bautzen, einer im Landkreis Görlitz.

Wie Karin Bernhardt vom Landesumweltamt mitteilte, waren im Territorium Johnsdorf im September die Kadaver eines illegal getöteter weiblichen Welpen und eines ausgewachsenen Rüden gefunden worden. Im Oktober sei im Territorium Zimpel ein junger Wolf verbotenerweise abgeschossen worden. Zuletzt hatte ein Drohnenflieger diesen Februar einen illegal getöteten Wolfsrüden auf einem Feld in Lautitz bei Weißenberg entdeckt.

Bei zwei toten Wolfswelpen, die vergangenen August in Mulkwitz bei Mülrose entdeckt wurden, stand ebenfalls die Frage der illegalen Tötung im Raum. Nach Untersuchungen geht man hier inzwischen von einem Verkehrsunfall aus.   

Zwei Wölfe
Insgesamt vier illegale Wolfstötungen wurden seit Mai 2023 in Sachsen gezählt. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa

In allen vier Fällen illegaler Tötung ermittelt das Landeskriminalamt (LKA). Da es sich bei dem Wolf um eine streng geschützte Art handelt, drohen laut Mitteilung Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren sowie Geldstrafen. Im vorigen Monitoringjahr 2022/2023 sind den Angaben zufolge nur zwei Wölfe illegal getötet worden. Da es sich jeweils um Zufallsfunde handle, sei von einer höheren Dunkelziffer illegaler Tötungen auszugehen.

Verkehrsunfälle sind häufigste Todesursache

Beim aktuellen Monitoring seien zudem Köderreste im Kot von Wölfen und eine ausgelegte, bereits geschlossene Schlagfalle gefunden worden. Ob die Wölfe, die diese Köder ausgeschieden haben, überlebt haben, ist derzeit unklar. Gegenwärtig werde geprüft, ob es stark verletzte oder beeinträchtigte Tiere in den betroffenen Regionen gibt.

Insgesamt hat das Landesumweltamt im aktuellen Berichtszeitraum 33 tote Wölfe erfasst. Die häufigste Todesursache seien Verkehrsunfälle gewesen. Seit dem Jahr 2000 wurden in Sachsen 207 tote Wölfe aufgefunden.

Mehr zum Thema

Ein Wolf streift im Tierpark Hexentanzplatz durch sein Freigehege. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

MDR (ali,ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 23. April 2024 | 14:00 Uhr

Mehr aus Sachsen

Mann mit Schnurbart steht in Atelier und vor großer Schrift mit dem Inhalt: Die Liebe führte ihn nach Chemnitz 12 min
Bildrechte: MDR
12 min 15.05.2024 | 11:40 Uhr

Miguel stellt uns Zorik Davidyan vor. Den Künstler hat es vor 30 Jahren aus Armenien nach Chemnitz verschlagen. Hier war er Miguels Lehrer. Zwischen den beiden entstand eine besondere Freundschaft.

Mi 17.04.2024 12:17Uhr 11:43 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/chemnitz-stollberg/miguel-stellt-chemnitzer-kuenstler-zorik-davidjan-vor100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Mann schaut aus Bild vor Schrift Rebellion gegen Betongrau 8 min
Bildrechte: MDR
8 min 15.05.2024 | 11:10 Uhr

Die KünstlerInnen von Rebel Art begannen mit ihrer Kunst auf Chemnitz' Straßen. Mittlerweile ist daraus eine Agentur, eine Galerie und noch viel, viel mehr geworden.

Mi 15.05.2024 10:03Uhr 07:55 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/chemnitz-stollberg/reinhard-lueder-stellt-streetart-agentur-rebel-art-aus-chemnitz-vor100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video