Zwei deutsche Reisepässe liegen auf einem Tisch.

Zu viele Anträge bei Bundesdruckerei Ausstellung von Reisepässen verzögert sich

Stand: 17.05.2024 14:23 Uhr

Bei der Bundesdruckerei sind so viele Anträge auf Reisepässe eingegangen wie nie. Als Grund dafür wird das nach Corona geänderte Reiseverhalten genannt. Antragsteller müssen jetzt mit mindestens vier Wochen Wartezeit rechnen.

Bei der Ausstellung von Reisepässen kann es derzeit bundesweit zu Verzögerungen kommen. Das teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums (BMI) auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mit. Wegen außergewöhnlich hoher Bestellzahlen könne die Bundesdruckerei als Pass- und Ausweishersteller nicht alle Dokumentenbestellungen innerhalb der üblichen Produktionsdauer fertigstellen.

Derzeit seien etwa fünf bis sechs zusätzliche Werktage nötig. Die Lieferzeit der Bundesdruckerei von Reisepässen erhöhe sich auf etwa 18 Werktage, so die Sprecherin des BMI. Hinzu komme die Bearbeitungszeit der lokalen Behörden, weshalb derzeit mit einer Wartezeit von mindestens vier Wochen ab Bestellung zu rechnen sei. Expressbestellungen würden weiterhin zeitgerecht geliefert.

Mehr als 600.000 Pässe binnen vier Wochen

In den ersten Wochen des Jahres seien die Antragszahlen für Reisepässe außergewöhnlich deutlich gestiegen und hätten die regelmäßig hohen Antragszahlen vor den Sommermonaten übertroffen, teilte die Sprecherin mit. Erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei seien binnen vier Wochen weit mehr als 600.000 Reisepässe bestellt worden.

Obwohl das Bestellverhalten zyklischen Schwankungen unterliege, sei dieser Anstieg außergewöhnlich. Das BMI geht davon aus, dass in Pandemiezeiten wegen der Einschränkung von Fernreisen für die meisten der Personalausweis ausreichend war. Für Letzteren gelte weiterhin eine Wartezeit von etwa zwei Wochen ab Beantragung.