Eine Person geht in ein Video Reisezentrum an einem Regionalbahnhof. © picture alliance/dpa Foto: Bernd Weißbrod

Fahrkarten per Videocall: Pro Bahn warnt vor Schalterschließungen

Stand: 17.05.2024 12:54 Uhr

Die Bahn eröffnet vermehrt Video-Reisezentren. In Norden (Landkreis Aurich) soll der Verkauf über einen Videocall den Fahrkartenschalter ersetzen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert das.

"Es darf nicht dazu führen, dass personenbedienter Verkauf abgebaut wird", sagte der Landesvorsitzende von Pro Bahn, Malte Diehl, zu dem Vorhaben der Bahn. Grundsätzlich befürworte der Verband den Verkauf von Bahntickets per Videocall, aber nicht als einziges Fahrkarten-Verkaufsangebot. Im Dezember soll das Video-Reisezentrum starten, teilte eine Sprecherin der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) mit. Zuvor sei bereits überlegt worden, die Fahrkartenschalter in Nienburg, Emden und Leer zu schließen. In Emden und Leer sollen laut einer Bahn-Sprecherin Tickets in Zukunft über einen externen Partner verkauft werden.

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Ticketverkauf über Videotelefonat

Landesweit gibt es nach Angaben der Bahn acht Video-Reisezentren, unter anderem in Bad Fallingbostel (Landkreis Heidekreis), Melle (Landkreis Osnabrück) und Vienenburg (Landkreis Goslar). Bei dem Angebot beraten DB-Mitarbeitende Zugreisende ähnlich wie in einem Reisezentrum - nur über Bildschirme in einem Videocall. Die Ticketkäufer können den Vorgang auf den Monitor verfolgen und entscheiden, ob sie bar oder mit Karte bezahlen wollen. Die Nordwestbahn betreibt nach eigenen Angaben fünf Video-Reisezentren.

Geringe Auswahl im Vergleich zu anderen Bundesländern

Niedersachsen hat bisher vergleichsweise wenige Video-Reisezentren. So gibt es in Baden-Württemberg mit 55 DB-Standorten die meisten, danach kommen Bayern (38) und Nordrhein-Westfalen (30). Die ersten Video-Reisezentren wurden 2013 eröffnet. Inzwischen gibt es laut Deutscher Bahn bundesweit 143 Standorte. In Niedersachsen ist laut der LNVG derzeit nur das Video-Reisezentrum in Norden als weiteres zu den acht bestehenden geplant. Das Beratungs- und Verkaufsangebot ist demnach das gleiche wie bei einem gewöhnlichen Reisezentrum. Video-Reisezentren seien mit 55 Wochenstunden zudem länger geöffnet.

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