Währungsstreit mit China Yuan so teuer wie noch nie

Stand: 13.10.2010 09:54 Uhr

China hat seine Währung auf ein Rekordhoch festgelegt: Ein US-Dollar enspricht nun 6,6693 Yuan. Die USA und andere Länder hatten den Druck auf die Regierung in Peking in den vergangenen Wochen erhöht, den Yuan aufzuwerten. Das habe aber mit der aktuellen Aufwertung nichts zu tun, betonte China.

Die chinesische Notenbank hat den Yuan zum US-Dollar so hoch festgelegt wie noch nie: Der Kurs lag bei 6,6693 Yuan - statt 6,775 Yuan wie am Vortag. Auf Basis dieses Mittelwerts kann der Yuan 0,5 Prozent nach oben und nach unten schwanken.

Chinas G20-Verhandlungsführer Cui Tiankai erklärte allerdings, die Aufwertung habe nichts mit den Forderungen der USA oder anderer Länder zu tun. Diese werfen China vor, den Yuan, der offiziell Renminbi genannt wird, künstlich niedrig zu halten, damit das Land seine Produkte im Ausland günstig verkaufen könne. Cui sagte ferner, dass die Volksrepublik kein spezielles Kursziel habe. Einen Währungskrieg wolle das Land vermeiden.

US-Finanzminister Timothy Geithner sieht nach eigenen Worten keine Gefahr eines weltweiten Währungskrieges. Er äußerte sich zuversichtlich, dass China den Yuan mit der Zeit aufwerten werde. "Wir wollen einfach sicherstellen, dass es schrittweise, aber doch mit einer merklichen Rate geschieht", sagte er. Er wolle die Anreize für solche Schritte erhöhen.

Brüderle warnt vor Protektionismus

Auch Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle rief China zu einer Yuan-Aufwertung auf. Zwar sei der Yuan in den vergangen zwei Jahren bereits um 16 Prozent aufgewertet worden, sagte er bei einem Besuch der Expo in Schanghai. "Aber da ist ein Stück mehr erforderlich", fügte er an. Er warnte vor einem Handelskrieg mit Hilfe von Wechselkursmanipulationen und Strafmaßnahmen. "Schuldzuweisungen, protektionistische Schnellschüsse und einseitige Sanktionen sind Irrwege", sagte Brüderle dem "Handelsblatt".

"China trägt viel Verantwortung, dass es nicht zur Eskalation kommt", sagte der FDP-Politiker. Brüderle warnte, generell seien Interventionen kein probates Mittel, denn sie hätten in der Regel allenfalls kurzfristige Effekte. Auch Strafzölle, wie sie die USA gegen China prüfen, hält der Minister für das falsche Mittel. "Strafzölle als Reaktion auf Währungsmanipulationen führen nur zu Gegenmaßnahmen. Durch protektionistische Maßnahmen können wir alle nur verlieren."