Ein Flugzeug der Linie Wow Air auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld

Finanzielle Schwierigkeiten Billigflieger Wow Air bleibt am Boden

Stand: 28.03.2019 10:42 Uhr

Nach Air Berlin und Germania muss nun offenbar der isländische Billigflieger Wow Air aufgeben. Alle Flüge wurden vorerst gestrichen. Auch in Deutschland sind Flughäfen betroffen.

Die isländische Billigfluglinie Wow Air setzt bis auf Weiteres alle Flüge aus. Das Unternehmen steckt in finanziellen Schwierigkeiten.

Am Morgen wurden unter anderem die Wow-Air-Flüge zwischen Reykjavik und Berlin-Schönefeld sowie Reykjavik und Frankfurt am Main gestrichen. Alle Passagiere seien bereits informiert worden, erklärte die Airline. Man habe ihnen empfohlen, auf andere Fluggesellschaften auszuweichen.

Schwierige Investorensuche

Skuli Mogensen, Gründer von Wow Air, steht in einem Flugzeug, rechts und links von ihm zwei Stewardessen

Skuli Mogensen hatte Wow Air 2011 gegründet.

Die Isländer teilten mit, man stehe in Verhandlungen mit Investoren kurz davor, eine Kapitalerhöhung abzuschließen. Bis all das finalisiert sei, würde der Betrieb eingestellt. Zuvor hatte Wow Air noch erklärt, die Flüge würden lediglich verschoben.

Die Fluggesellschaft hatte in den vergangenen Tagen Gespräche mit Icelandair geführt, nachdem Verhandlungen mit dem Risikokapitalgeber Indigo Partners abgebrochen worden waren. Icelandair hatte im vergangenen Jahr ein Übernahmeangebot an Wow Air zurückgezogen. Im Dezember 2018 hatte Wow Air angekündigt, seine Flugzeugflotte von 20 auf elf Flugzeuge zu verkleinern und das Personal um 111 Stellen auf rund 1000 Angestellte zu verringern.

Wow Air fliegt über ihr isländisches Drehkreuz Keflavik bei Reykjavik Ziele in Europa und Nordamerika an. In Deutschland werden die Flughäfen Frankfurt am Main und Berlin-Schönefeld bedient. Die Einstellung des Flugbetriebs dürfte größere Auswirkungen auf den wichtigen Tourismussektor in Island haben. Wow Air beförderte mehr als ein Drittel aller Passagiere auf dem Weg nach Island.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete am 28. März 2019 MDR Aktuell um 12:30 Uhr in den Nachrichten und tagesschau24 um 15:00 Uhr.