US-Umweltbehörde weitet Untersuchungen aus Neue Vorwürfe gegen den VW-Konzern

Stand: 02.11.2015 20:14 Uhr

Die US-Umweltbehörde EPA weitet ihre Untersuchungen gegen den VW-Konzern aus: Nun sollen auch größere Fahrzeuge aus den Jahren seit 2014 mit Manipulations-Software ausgestattet worden sein. Auch Porsche soll betroffen sein. VW weist die Vorwürfe zurück.

Die amerikanische Umweltbehörde EPA wirft VW nun auch vor, die Abgastests der Drei-Liter-Motoren geschönt zu haben. Es ist das zweite Mal innerhalb von gut anderthalb Monaten, dass die EPA Anschuldigungen gegen den VW-Konzern erhebt.

Welche Modelle sind betroffen?

Dieses Mal soll beim VW Touareg (Baujahr 2014), dem Porsche Cayenne (Baujahr 2015) und den aktuellsten Modellen von Audi A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L und Q5 getrickst worden sein. Nach Angaben der Behörde sind in den USA rund 10.000 Autos betroffen. Bislang drehte sich die Affäre lediglich um Motoren mit bis zu 2,0 Litern Hubraum - und betraf nur VW-PKW, VW-Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Skoda.

"VW hat erneut gegen das Gesetz verstoßen, das sicherstellen soll, dass alle Amerikaner ein Anrecht auf saubere Luft haben," so Cynthia Giles von der US-Umweltbehörde EPA. VW bestreitet die neuen Vorwürfe. "Die Volkswagen AG betont, dass keine Software bei den 3-Liter V6-Diesel-Aggregaten installiert wurde, um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern," teilte ein VW-Sprecher in Wolfsburg mit. Der Konzern kündigte an, mit der EPA bei der Aufklärung zusammen zu arbeiten.

Einsatz von Betrugssoftware

Die EPA hatte bereits am 18. September eine erste Ermittlung gegen VW eingeleitet. Damals hatte Volkswagen zugegeben, weltweit bis zu elf Millionen Diesel-Fahrzeuge mit einer Software ausgestattet zu haben, mit der Abgaswerte bei Tests manipuliert werden können.

In Deutschland müssen deshalb nun 2,4 Millionen Fahrzeuge in die Werkstatt, in der EU sind 8,5 Millionen Diesel betroffen. Auf den Volkswagenkonzern kommen Kosten für die Reparatur, aber möglicherweise auch Ausgaben für Klagen und Schadenersatz zu.

Nachdem der Skandal bekannt geworden war, hatte VW erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder rote Zahlen geschrieben. Der Konzern muss infolge der Diesel-Manipulation Milliarden zurückstellen.