Konsum und Exporte brechen ein Historischer Einbruch der US-Wirtschaft

Stand: 27.02.2009 17:29 Uhr

Die Krise der US-Wirtschaft ist weit schlimmer als befürchtet. Auf das vergangene Jahr hochgerechnet, schrumpfte sie im vierten Quartal um 6,2 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit 1982. Grund hierfür sind sinkender Konsum und ein dramatischer Einbruch der Exporte.

Die Krise der US-Wirtschaft hat sich deutlich verschärft. Das Bruttoinlandsprodukt sank von Oktober bis Dezember mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 6,2 Prozent, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Das ist der kräftigste Rückgang seit Anfang 1982.

In einer ersten Schätzung hatte das Handelsministerium Ende Januar noch von einem Minus von 3,8 Prozent gesprochen. Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft der Welt um 0,5 Prozent zurückgegangen.

Sinkender Konsum, schrumpfende Exporte

Grund für den Einbruch am Jahresende waren stark sinkende Konsumausgaben und Exporte. Die Verbraucher schränkten ihre Ausgaben um 4,3 Prozent ein. Das ist das größte Minus seit Frühjahr 1980. Im Gegensatz zur exportorientierten deutschen Wirtschaft hängt die US-Konjunktur vor allem vom Binnenkonsum ab. Die Exporte brachen sogar um 23,6 Prozent ein. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt 1971.

Analysten zeigten sich bestürzt über die Talfahrt der weltgrößten Volkswirtschaft. Sie hatten lediglich ein Minus von 5,4 Prozent erwartet, nachdem die US-Wirtschaft im dritten Quartal noch um 0,5 Prozent geschrumpft war. "Die Zahlen sind schrecklich", sagte Matt Esteve von Tempus Consulting.

Seit Dezember 2007 in der Rezession

US-Präsident Barack Obama hat wegen der Rezession ein rund 790 Milliarden teures Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht. Zusätzlich versucht die Notenbank Fed, mit Zinsen nahe null Prozent und massiven Liquiditätsspritzen der angeschlagenen Finanzbranche zu helfen. Die USA stecken seit Dezember 2007 offiziell in der Rezession.