Geplantes Abkommen zwischen Ukraine und EU Gas in umgekehrter Richtung

Stand: 20.11.2013 17:28 Uhr

Das dürfte die Herren im Kreml wenig freuen: Die Ukraine wird unabhängiger von direkten russischen Erdgaslieferungen. Die EU bestätigte, dass ein Abkommen über eine Pipeline durch die Slowakei unterschriftsreif sei. Das Gas soll der deutsche RWE-Konzern liefern.

Die Ukraine könnte dank einer neuen Erdgas-Verbindung mit der EU ihre Abhängigkeit von direkten russischen Gasimporten verringern.

Eine Sprecherin von EU-Energiekommissar Günther Oettinger sagte, ein entsprechendes Abkommen über ein fehlendes kurzes Stück Pipeline an der Grenze des EU-Landes Slowakei mit der Ukraine sei fertig ausgehandelt. Diese Leitung sei sehr wichtig, es fließe dort "das erste Mal Gas vom Westen in den Osten".

RWE könnte Gas ab 2014 liefern

Die Vereinbarung zwischen dem ukrainischen Netzbetreiber Ukrtransgaz und seinem slowakischen Gegenüber EU-Stream soll demnach in den kommenden Tagen unterzeichnet werden. Gas könnte dann ab kommendem Jahr von der EU in die Ukraine strömen. Es wird laut EU-Kommission von der deutschen RWE kommen. Es handle sich somit um russisches Gas, das dann an die Ukraine weiterverkauft werde. Über die Liefermengen wollte die EU-Kommission keine Angaben machen.

Bislang bezieht die Ukraine fast ihr gesamtes Importgas aus Russland und ist davon abhängig. Seit dem russisch-ukrainischen Gasstreit von 2009 verlangt der russische Monopolist Gazprom hohe Preise. Seit dem vergangenen Jahr fließen bereits Lieferungen über Leitungen in Polen in die Ukraine, seit März 2013 auch über Ungarn. Allerdings geht es dabei nur um kleine Mengen.