Prüfbericht der Troika Griechenland soll die nächsten Milliarden bekommen

Stand: 20.10.2011 14:47 Uhr

Die internationalen Partner sind mit Griechenlands Sparkurs nicht ganz zufrieden. Trotzdem empfahl die Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds die Freigabe der nächsten Milliardenhilfen. Mitte November könnte das Geld an die Regierung in Athen fließen.

Griechenland hat im Ringen um die Auszahlung der nächsten Milliardenhilfen aus dem Rettungspaket eine wichtige Hürde genommen. Die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) empfahl, dem Land "so schnell wie möglich" die nächsten acht Milliarden Euro zu überweisen. Dies geht nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Nachrichtenagenturen aus dem Entwurf des Troika-Berichts hervor, der morgen den Finanzministern der Euro-Staaten vorgelegt werden soll.

Positives Votum trotz Mängeln beim Sparen

Aus der Basis des Berichts entscheiden die Euro-Staaten, ob Griechenland die Sparauflagen erfüllt hat und die nächsten Hilfen erhält. Auch der IWF muss noch zustimmen und wird seinerseits voraussichtlich Anfang November entscheiden. Laut Zeitplan könnte die Regierung in Athen das dringend benötigte Geld dann Mitte November erhalten. Die Euro-Staaten sollen 5,8 Milliarden Euro und der IWF 2,2 Milliarden Euro für die aktuelle Kredittranche überweisen. Ohne diese Finanzhilfen wäre Griechenland im November zahlungsunfähig.

In ihrem Prüfbericht nennt die Troika zwar Mängel bei der Umsetzung des Sparprogramms. Die Regierung in Athen habe aber wichtige Fortschritte bei der Konsolidierung des Staatsfinanzen gemacht.

Zweifel an Schuldentragfähigkeit

Allerdings stellten die Experten die Schuldentragfähigkeit Griechenlands ernsthaft infrage. Im Kern geht es in diesem Punkt darum, ob das hoch verschuldete Land langfristig in der Lage ist, die Krise zu meistern und ob weitere Hilfen der Partner Sinn machen. Laut dem Troika-Bericht könnte das am 21. Juli beschlossene zweite Hilfspaket für Griechenland bei einer weiter mangelhaften Konsolidierung des Landes nicht ausreichen, "um die Schuldendynamik als nachhaltig zu bezeichnen".