Einigung bei Tarifgesprächen 3,4 Prozent mehr Lohn für Metaller

Stand: 24.02.2015 07:30 Uhr

In den Tarifverhandlungen der Metallindustrie haben sich IG Metall und Arbeitgeberverband Südwestmetall in Baden-Württemberg geeinigt. Die Löhne und Gehälter sollen ab 1. April um 3,4 Prozent steigen. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 150 Euro.

Die 3,7 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie bekommen von 1. April 2015 an voraussichtlich 3,4 Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von insgesamt 150 Euro. Im Tarifbezirk Baden-Württemberg einigte sich die IG Metall mit den Arbeitgebern auf einen Pilotabschluss, der den anderen Tarifbezirken zur Übernahme empfohlen wurde. Die Tarifparteien in Baden-Württembergs verständigten sich in Böblingen auch auf eine verbesserte Weiterbildungsteilzeit und eine attraktivere finanzielle Ausstattung der Altersteilzeit für untere Entgeltgruppen. Der neue Tarifvertrag soll bis 31. März 2016 laufen.

Die IG Metall hatte für die 3,7 Millionen Beschäftigten der größten deutschen Industriebranche eine Tariferhöhung um 5,5 Prozent ab Januar gefordert. Die Arbeitgeber hatten zunächst ein Plus von 2,2 Prozent ab März angeboten. Den Angaben zufolge gilt ab April zudem ein neuer Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente, der vier Prozent der Beschäftigten weiterhin den vorzeitigen Ruhestand ermöglicht. Die neue Altersteilzeit wird demnach an die neue Rentengesetzgebung angepasst.

Die Forderung nach einer von den Arbeitgebern bezuschussten Weiterbildungsteilzeit wird insoweit realisiert, dass die Betriebe mit Mitteln aus der Altersteilzeit Weiterbildungswillige unterstützen können. Die Arbeitgeber werteten es als Erfolg, dass sie die von der Gewerkschaft verlangten Ansprüche der Beschäftigten auf Zuschüsse für ihre Weiterbildung unterbinden konnten. Zudem muss für eine finanzielle Förderung mittelfristig ein Bedarf für die zu erwerbende Qualifizierung bestehen. Die IG Metall sprach von einem ersten Schritt zu einer geförderten Weiterbildungsteilzeit.

Weiterbildungsregelung gilt nur in Baden-Württemberg

Südwestmetall erklärte, die Regelungen des Pilotabschlusses zum Entgelt und zur Altersteilzeit würden "auch den anderen Tarifgebieten in Deutschland zur Übernahme empfohlen". Hingegen gelten die Böblinger Ergebnisse zur Weiterbildung nur für die Tarifgebiete in Baden-Württemberg.

Traditionell kristallisiert sich im Laufe der bundesweiten Tarifrunde in der Metall- und Elektrobranche eine Region heraus, in der ein Pilotabschluss ausgehandelt wird, der anschließend überall übernommen wird. Die Punkte Lohn, Alters- und Bildungsteilzeit waren die Kernforderungen der Arbeitnehmer.

Verhandlungsführer Zitzelsberger bezeichnete die Einigung als einen "zufriedenstellenden Kompromiss". IG-Metall-Chef Detlef Wetzel erklärte, das Tarifergebnis stabilisiere die Konjunktur und sei ein "wichtiger Schritt zur Gestaltung der Arbeitswelt". Südwestmetall bezeichnete den Kompromiss beim Entgelt als "schmerzhaft" - bei den Themen Altersteilzeit und Weiterbildung hingegen als "fair" und "zeitgemäß".