Filiale der Billig-Möbelhauskette Poco, Teil des Steinhoff-Konzerns

Einigung vor Gericht XXXLutz schluckt Möbelkette Poco

Stand: 25.04.2018 21:37 Uhr

Einigung im langjährigen Streit zwischen Möbelhändler XXXLutz und dem Steinhoff-Konzern um die Mehrheit an der Einrichtungskette Poco. Der Österreicher kauft Steinhoff die zweite Hälfte von Poco ab.

Der österreichische Möbelhändler XXXLutz übernimmt vom Handelskonzern Steinhoff die deutsche Möbelkette Poco. Die XXXLutz-Gruppe habe sich mit dem deutsch-südafrikanischen Unternehmen Steinhoff entsprechend geeinigt, teilte die Firma im österreichischen Wels mit. Es gehe um 123 Einrichtungshäuser mit fast 8000 Mitarbeitern mit einem Gesamtumsatz von 1,6 Milliarden Euro.

Poco werde weiter als eigenständiger Bereich innerhalb der XXXLutz-Gruppe mit eigenem Management geführt. Die Zentrale bleibe im nordrhein-westfälischen Bergkamen.

Bilanzskandal und Kursverfall

Der Handelskonzern Steinhoff ist in einen Bilanzskandal verwickelt. In verschiedenen Ländern wird gegen den Konzern ermittelt. Binnen eines Jahres wurden durch den nachfolgenden Kursverfall mehr als 90 Prozent des Börsenwertes vernichtet. Seitdem kämpft das Unternehmen um Schadensbegrenzung.

Anfang April gestand Steinhoff ein, dass europäische Immobilien des Konzerns deutlich weniger wert sind als angenommen. Statt der von Steinhoff veranschlagten 2,2 Milliarden Euro sei das Portfolio von einem Immobilien-Experten mit nur 1,1 Milliarden Euro bewertet worden.

Gerichtliche Einigung

XXXLutz und Steinhoff waren geschäftlich verbunden, jedoch in Streit geraten. Alle Poco betreffenden Rechtsstreitigkeiten seien nun aber "in gutem Einvernehmen" beigelegt worden, teilte XXXLutz mit. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden.