Sanierungskonzept Wie der Opel-Mutter geholfen werden soll

Stand: 18.02.2009 15:41 Uhr

Die taumelnde Opel-Mutter General Motors will weltweit 47.000 Arbeitsplätze streichen und braucht zum Überleben Staatshilfen von bis zu 30 Milliarden Dollar. Die Existenz europäischer Werke des US-Autoriesen ist bedroht. Auch die Zukunft der deutschen Opel-Werke ist ungewiss.

Im Folgenden die wichtigsten Punkte des Sanierungsplans, den der einst größte Automobilkonzern der Welt der US-Regierung präsentiert hat:

Was wird aus den Arbeitsplätzen?

Weltweit will GM in diesem Jahr 47.000 Stellen abbauen. In den USA soll die Zahl der Mitarbeiter bis 2012 um 20.000 auf 72.000 verringert werden.

Zur Senkung der Personalkosten und Sozialleistungen peilt der Konzern eine Grundsatzeinigung mit den Gewerkschaften bis Ende 2009 an. Ziel ist es, die Personalkosten auf das Niveau der ausländischen Konkurrenten zurückzufahren.

Was geschieht mit den Marken?

Künftig will sich GM nur noch auf seine drei Kernmarken Chevrolet, Cadillac und Buick sowie die Lkw-Sparte GMC konzentrieren.

Eine Entscheidung über ein Einstellen oder einen Verkauf der Marke Hummer soll noch im ersten Quartal fallen. Die Marke Saturn will der Konzern mit dem Ende des Produktzyklus auslaufen lassen, wenn kein Käufer gefunden werden sollte.

Die schwedische Tochter Saab soll verkauft werden. Dazu führt der Konzern Gespräche mit der Regierung in Stockholm.

Wie sieht die Zukunft der Werke aus?

Die Zahl der Werke will GM stärker als zuletzt geplant bis 2012 von 47 auf 33 senken.

Über die Zukunft der deutschen Opel-Werke mit mehr als 25.000 Beschäftigten verhandelt GM den Angaben nach mit verschiedenen Parteien. Kaufinteressenten für Opel hätten sich noch nicht gemeldet.

Gibt es Pläne für die Händler?

Ein Neuordnung des Händlernetzes soll beschleunigt werden. Dabei soll die Zahl der Vertragshändler bis 2012 um 25 Prozent auf 4700 reduziert werden.

GM sieht einen Bedarf an Staatshilfen von bis zu 30 Milliarden Dollar, einschließlich einer Kreditlinie über 7,5 Milliarden Dollar. Seit Jahresbeginn hat der Konzern bislang Notkredite über 13,4 Milliarden Dollar erhalten.

Im Ausland erhofft sich der Autobauer Regierungshilfen von rund sechs Milliarden Dollar bis 2010. Zudem rechnet das Unternehmen mit Sonderkrediten des Energieministeriums über 7,7 Milliarden Dollar für die Entwicklung umweltfreundlicher Autos.

Die Rückzahlung der Staatshilfen will GM 2012 beginnen und bis 2017 abschließen. Die unbesicherten Schulden will der Konzern um zwei Drittel über eine Umwandlung in Aktien senken. Davon erhofft sich GM jährliche Einsparungen von rund einer Milliarde Dollar. Die Beiträge für den Krankenversicherungsfonds für Ruheständler sollen auf etwa zehn Milliarden Dollar halbiert werden.

Wird es ein Insolvenzverfahren geben?

Den Gang in ein Insolvenzverfahren bezeichnete GM als beträchtliches Systemrisiko für die Autobranche und die Gesamtwirtschaft mit ähnlichen Schockwellen, die die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers ausgelöst hat.

Quelle: Reuters