
Nach Niki-Insolvenz Firmengründer Lauda als Retter?
Stand: 15.12.2017 16:28 Uhr
Die insolvente Fluggesellschaft trägt noch den Namen ihres Gründers - nun verhandelt der Ex-Rennfahrer Niki Lauda über eine mögliche Rettung der Air-Berlin-Tochter Niki. Dabei drängt die Zeit: Bald laufen sonst die Start- und Landerechte aus, doch die Investorensuche könnte dauern.
Zur Rettung der insolventen Air-Berlin-Tochter Niki bleibt nur wenig Zeit. Es müsse binnen sieben Tagen eine Lösung gefunden werden, sagte Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits dem ORF. Andernfalls liefen die wichtigen Start- und Landerechte der Fluggesellschaft aus.
Doch die Investorensuche könnte noch einige Tage dauern, wie ein Sprecher von Insolvenzverwalter Lucas Flöther sagte.
Niki Lauda ergebt Vorwürfe gegen Lufthansa
tagesschau 12:00 Uhr, 15.12.2017, Michael Mandlik, ARD Wien
Lauda, Ryanair und Thomas Cook als mögliche Interessenten
Derzeit wird ein Retter für die österreichische Fluggesellschaft gesucht. Firmengründer Niki Lauda hatte bereits Interesse angemeldet. Lauda traf am Morgen einer Sprecherin zufolge zu Gesprächen mit Insolvenzverwalter Lucas Flöther in Frankfurt ein. Lauda glaubt, dass eine Lösung gelingen kann. Seiner Aussage nach hänge nun alles von den Details eines möglichen Deals ab. Wichtigste Frage sei, wie viele Flugzeuge tatsächlich noch vorhanden seien, so der 68-Jährige. "Dann kann man den Preis bestimmen und wieder verhandeln." Lauda hatte Niki 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen.
Auch die Fluggesellschaft Ryanair hat Interesse an Niki angemeldet. Ryanair habe Kontakt mit dem Insolvenzverwalter bezüglich eines "möglichen Kaufs der verbliebenen Niki-Vermögenswerte" aufgenommen, hieß es in einer Mitteilung des irischen Konzerns. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters wollte dies nicht kommentieren.
Neben der irischen Airline und dem ehemaligen Rennfahrer denkt auch der Reiseveranstalter Thomas Cook über eine Übernahme nach. Eigentlich hatte die Lufthansa Niki übernehmen wollen. Das Unternehmen hatte sich dann aber gegen einen Kauf entschieden und führte kartellrechtliche Bedenken der Europäischen Kommission zur Begründung an.
Ersatzplätze für Passagiere
Die Air-Berlin-Tochter hatte in der Nacht zum Donnerstag den Flugbetrieb mit ihren 21 Maschinen eingestellt. Von der Pleite der Fluglinie sind rund 1000 Mitarbeiter betroffen. Rund 5000 Passagiere könnten in den kommenden zwei Wochen stranden. Für die meisten von ihnen gibt es nach Einschätzung des österreichischen Verkehrsministeriums aber genügend Plätze auf anderen Flügen.
Video
Audio
Aus dem Archiv
Weitere Meldungen aus dem Archiv vom 15.12.2017
- Alle Meldungen vom 15.12.2017 zeigen