Weitere Zahlung im Zuge der Finanzkrise Morgan Stanley zahlt 1,25 Milliarden

Stand: 05.02.2014 10:00 Uhr

Fünf Jahre ist die Finanzkrise her, doch die Nachwehen sind auch für die US-Banken weiter zu spüren. So zahlt Morgan Stanley im Streit um fragwürdige Hypothekengeschäfte jetzt 1,25 Milliarden Dollar. Und auch für JP Morgan Chase werden 614 Millionen Dollar fällig.

Im Rechtsstreit um fragwürdige Hypothekengeschäfte hat sich die US-Bank Morgan Stanley zur Zahlung von 1,25 Milliarden Dollar (925 Millionen Euro) bereit erklärt. Der Vergleich sei mit der Aufsichtsbehörde FHFA vereinbart worden, hieß es in einer Börsenmitteilung. Es sei eine grundsätzliche Einigung erzielt worden, die von beiden Seiten noch abschließend bestätigt werden müsse.

Es ist die jüngste Zahlung einer Wall-Street-Bank wegen Hypotheken-Papieren. Investoren wie Fannie Mae und Freddie Mac hatten sich bei dieser Anlageform reihenweise übers Ohr gehauen gefühlt. Der Vorwurf lautet, die Banken hätten die enthaltenen Hauskredite zu rosig dargestellt. In der Finanzkrise war der Wert der Hypotheken-Papiere eingebrochen. Morgan Stanley hatte bereits einen Milliardenbetrag für derartige Streitigkeiten zurückgelegt, muss die Reserven aber um 150 Millionen Dollar aufstocken. Dadurch wird der Gewinn des letzten Jahres rückwirkend geschmälert. Zuvor hatten bereits mehrere andere US-Banken in dem Rechtsstreit hohe Summen für eine außergerichtliche Einigung gezahlt.

Auch JP Morgan Chase zahlt Millionenbetrag

Auch die US-Großbank JPMorgan Chase zahlt abermals eine Millionensumme wegen geschönter Hauskredite. Die im Rahmen eines Vergleichs festgelegte Summe betrage 614 Millionen Dollar, teilte das US-Justizministerium in Washington mit. JP Morgan Chase habe eingeräumt, dass mehr als ein Jahrzehnt lang Tausende Kredite bewilligt worden seien, die den Anforderungen der staatlichen Absicherung nicht genügt hätten, teilte das Ministerium mit. Dem Staat seien "substanzielle Verluste" entstanden, als er habe einspringen müssen.

Neben der Vergleichszahlung erklärte sich JPMorgan Chase auch damit einverstanden, seine Geschäftspraktiken zu reformieren. In einer Mitteilung bezeichnete die Großbank die Einigung als "bedeutenden Schritt in den Bemühungen der Firma, die historischen hypothekenbezogenen Probleme hinter sich zu lassen".

Im Herbst hatte sich die Großbank bereits mit dem Justizministerium wegen dubioser Hypothekengeschäfte auf einen Vergleich über 13 Milliarden Dollar (knapp zehn Milliarden Euro) geeinigt. Es war die größte, jemals getroffene Vereinbarung zwischen den Behörden und einem Unternehmen. JPMorgan gestand ein, Investoren die Qualität der Papiere falsch dargestellt zu haben. Außerdem hatte sich JPMorgan in einem weiteren Justizstreit um Hypothekengeschäfte mit 21 Großanlegern auf eine Vergleichszahlung von 4,5 Milliarden Dollar geeinigt.

Anfang Januar willigte die Bank zudem ein, als einstige Hausbank des verurteilten Börsenmaklers Bernard Madoff Opfern von dessen Betrügereien Schadensersatz in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar zu zahlen. Um die zahlreichen anhängigen Rechtsstreitigkeiten zu bezahlen, hat JPMorgan im vergangenen Jahr insgesamt 23 Milliarden Dollar (etwa 17 Milliarden Euro) beiseitegelegt.

Die Bank erklärte, der Vergleich sei ein weiterer wichtiger Schritt des Unternehmens, den Fall der Hauskredite hinter sich zu lassen. Da für den Vergleich bereits Rücklagen gebildet worden seien, werde sich die Zahlung voraussichtlich nicht massiv auf die Finanzen auswirken. JP Morgan Chase hat bereits mehrfach Strafen wegen geschönter Hauskredite gezahlt.