Kredit des Internationalen Währungsfonds Mexiko erhält im Notfall Milliarden

Stand: 18.04.2009 03:09 Uhr

Der Internationale Währungsfonds kommt einem weiteren Land im Kampf gegen die Finanzkrise zu Hilfe. Er gewährt Mexiko eine flexible Kreditlinie über umgerechnet 36 Milliarden Euro. Die Regierung in Mexiko-Stadt sieht die Unterstützung aber nur als Vorsichtsmaßnahme.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Mexiko im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise eine Unterstützung in Höhe von 47 Milliarden Dollar (36 Milliarden Euro) zugesagt. Er folgte damit dem Antrag Mexikos, das eine Kreditlinie in dieser Höhe als Vorsichtsmaßnahme für den Notfall erbeten hatte. Die Regierung in Mexiko-Stadt will auf diese Weise das Vertrauen in die Widerstandskraft der heimischen Wirtschaft stärken. Das Geld soll aber nach Möglichkeit nicht in Anspruch genommen werden.

Bei seiner Unterstützung des mittelamerikanischen Landes setzt der IWF zum ersten Mal das Instrument der sogenannten flexiblen Kreditlinie (Flexible Credit Line, FCL) ein. Der Fonds will damit Länder unterstützen, die politisch und wirtschaftlich stabile Rahmenbedingungen aufweisen, aber in den Sog der Wirtschaftskrise zu geraten drohen. Die Kreditlinie ist nicht an Bedingungen geknüpft. Das Geld kann jederzeit in Anspruch genommen werden. Die Zusage an Mexiko ist laut IWF-Angaben das umfangreichste finanzielle Hilfspaket in der Geschichte des Fonds.

Erster Einsatz für neues Hilfsinstrument

Die neue flexible Kreditlinie FCL hatte das erfolglose Instrument der "Kurzfristigen Liquiditäts-Fazilität" ersetzt, das seit seiner Einführung Ende Oktober nie genutzt wurde. Grund war die Bedingung, dass ein solcher Kredit schon innerhalb von neun Monaten hätte zurückgezahlt werden müssen. Das neue Instrument der flexiblen Kreditlinie gilt zunächst für ein halbes Jahr oder ein ganzes Jahr. Die Rückzahlungsfrist für die beanspruchten Mittel liegt zwischen 39 Monaten und fünf Jahren.

Das EU-Mitglied Polen hat beim IWF eine flexible Kreditlinie in Höhe von 20 Milliarden Dollar beantragt. Weitere Kandidaten für das Hilfsinstrument sind Brasilien, Chile, Kolumbien, Südkorea, Tschechien und Singapur.