Umbenennung vor Börsengang Die "weiße RAG" wird zu Evonik

Stand: 12.09.2007 11:34 Uhr

Die RAG Beteiligungs-AG heißt künftig Evonik Industries. Mit dem neuen Namen soll das Unternehmen im ersten Halbjahr 2008 an die Börse gehen, so der Vorstandschef Müller. Es fasst die Chemie-, Energie- und Immobilienaktivitäten des Konzerns zusammen. Die Namen der Konzerntöchter Degussa, Steag und RAG Immobilien entfallen damit.

Der künftig börsennotierte Ruhrkonzern RAG wird in Evonik Industries AG umbenannt. In dem Konzern, auch als "weiße RAG" bezeichnet, sind künftig die Sparten Chemie, Energie und Immobilien gebündelt, die im ersten Halbjahr 2008 an die Börse gebracht werden sollen. Die Namen der Konzerntöchter Degussa, Steag und RAG Immobilien sollen damit künftig entfallen. Der Steinkohlebereich des Konzerns wird von dem neuen Unternehmen getrennt, in eine Stiftung ausgegliedert und künftig unter dem alten Namen RAG firmieren.

Erlöse sollen Steinkohle-Bergbau finanzieren

"Evonik tritt nun in eine neue Ära der Konzernentwicklung ein. Wir sind gut aufgestellt und freuen uns auf den Kapitalmarkt", sagte Vorstandschef Werner Müller. Die Taufe des Industriekonzerns sei der letzte Schritt vor dem im ersten Halbjahr 2008 geplanten Gang an den Kapitalmarkt. "Unser Ziel ist, einer der kreativsten Industriekonzerne der Welt zu werden", kündigte Müller an. Der Milliarden-Erlös aus dem geplanten Börsengang soll in die neue Kohlestiftung fließen, die den subventionierten Steinkohle-Bergbau bis voraussichtlich 2018 weiterführen und anschließend die Ewigkeitslasten aus dem Stiftungsvermögen tragen soll.

Teilverkauf möglicherweise schon vorher

Evonik Industries könnte jedoch auch Anteile schon vor seinem Börsengang an einen internationalen Investor veräußern. "Wir überlegen zurzeit zusammen mit dem Stiftungsvorstand, die erste Tranche an einen Investor zu verkaufen", sagte Müller. Damit könne die Attraktivität des Unternehmens noch vor einem Börsengang erhöht werden. Ein Investor würde aber nur dann ins Boot genommen werden, wenn er einen deutlich höheren Preis böte, als die erste Tranche an der Börse erlösen würde. Eine Zerschlagung von Evonik werde es aber nicht geben.

43.000 Mitarbeiter in mehr als 100 Ländern

Evonik Industries ist nach eigenen Angaben in mehr als 100 Ländern aktiv und erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit mehr als 43.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 14,8 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis (Ebit) von über 1,2 Milliarden Euro. Nach den vorgestellten Halbjahreszahlen baute Evonik im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Umsatz um drei Prozent auf 7,56 Milliarden Euro aus. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 26 Prozent auf 788 Millionen Euro zu.

Die Suche nach einem neuen Namen für den RAG-Konzern hatte bereits vor zwei Jahren begonnen. In einer Werbe- und PR-Kampagne soll die Bezeichnung nun bundesweit und international bekannt gemacht werden.