Lufthansa und UFO wollen ihn als Schlichter Platzeck soll es richten

Stand: 27.11.2015 16:00 Uhr

Bei der Bahn war er erfolgreich, nun soll der frühere brandenburgische Ministerpräsident Platzeck die Lufthansa befrieden. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO einigte sich mit dem Konzern auf den SPD-Mann als Schlichter. Für Fluggäste könnte das positive Folgen haben.

Nach der Bahn nun die Lufthansa: Auf den früheren brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck kommt erneut eine anspruchsvolle Schlichtungsaufgabe zu. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO und die Lufthansa einigten sich auf die Personalie. Laut UFO-Chef Nicoley Baublies müsse jedoch noch der Schlichtungsvertrag unterzeichnet werden. Einen Termin für den Schlichtungsbeginn gibt es noch nicht.

Laut ARD-Korrespondent Oliver Feldforth ist jedoch nicht von einem Beginn der Gespräche vor Januar zu rechnen. Fluggäste der Lufthansa müssen demnach "bis zum Jahresende" nicht mit neuen Streiks der Flugbegleiter rechnen, sagte Feldforth.

Platzecks schwere Aufgabe

Der SPD-Politiker Platzeck hatte im Sommer gemeinsam mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linkspartei) erfolgreich den Bahn-Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL geschlichtet.

Die Flugbegleiter hatten erst am 13. November einen einwöchigen Ausstand beendet, bei dem rund 4700 Flüge ausgefallen waren. Betroffen vom härtesten Streik in der Unternehmensgeschichte waren etwa 550.000 Passagiere. Zuvor hatten die Piloten der Lufthansa in bislang 13 Runden seit April 2014 die Arbeit niedergelegt.

Bei beiden Berufsgruppen wird offiziell um die Früh- und Betriebsrenten gestritten, die Lufthansa kürzen und in der Systematik umstellen will. Im Hintergrund geht es aber auch um die Auswirkungen des Konzernumbaus, mit dem Arbeitsplätze zur Billigtochter Eurowings und ins Ausland verlagert werden. UFO setzt sich für die rund 19.000 Flugbegleiter bei der Lufthansa ein.