Konjunkturprognose der EU-Kommission EU sieht deutsche Wirtschaft auf stabilem Erholungskurs

Stand: 14.09.2009 12:57 Uhr

Deutschland hat die Rezession laut EU-Kommission überstanden. Die Wirtschaft werde im dritten und vierten Quartal weiter wachsen. Das deutsche Konjunkturprogramm zeige Wirkung, sagte Wirtschaftskommissar Almunia. Auch das restliche Europa kehrt demnach auf den Wachstumskurs zurück.

Die EU-Kommission rechnet nach dem leichten Wachstum im zweiten Quartal mit einer anhaltenden Erholung der deutschen Wirtschaft. "Wir erwarten ein sehr gutes drittes Quartal", sagte EU-Wirtschafts- und Finanzkommissar Joaquin Almunia in Brüssel. Laut der neuen EU-Konjunkturprognose wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt zwischen Juli und September um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen. Für das Schlussquartal sagt die EU-Kommission der deutsche Wirtschaft ein Plus von weiteren 0,1 Prozent voraus. Das deutsche Konjunkturprogramm zeige Wirkung, so Almunia.

2009 Einbruch um 5,1 Prozent

Für das Gesamtjahr 2009 hob die EU-Kommission ihre Prognose für Deutschland gegenüber der Frühjahrsschätzung an. Das Bruttoinlandsprodukt wird im laufenden Jahr demnach 5,1 Prozent unter dem Wert von 2008 bleiben. Im Mai war die EU noch von einem Minus von 5,4 Prozent ausgegangen.Die Kommission revidierte ihre Konjunkturprognose für Deutschland bei ihrer Zwischenschätzung leicht nach oben. Das Minus soll in diesem Jahr noch 5,1 Prozent betragen nach geschätzten 5,4 Prozent bei der Frühjahrsprognose im Mai.

EU-Wirtschaftskommissar Joaquin Almunia

EU-Kommissar Almunia erwartet einen Aufschwung in Deutschland.

Für die gesamte EU erwartet die Kommission im dritten Quartal 2009 ebenfalls ein Wirtschaftswachstum - und zwar um durchschnittlich 0,2 Prozent. "Die Weltwirtschaft befindet sich nicht mehr im freien Fall", teilte die EU-Kommission mit. Sie wertete aktuelle Daten aus der Industrieproduktion und den Hamdel als ermutigende Zeichen. In Europa gebe es Gründe für vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der kurzfristigen Aussichten.

Preise steigen Ende des Jahres wieder

Almunia warnte aber: "Die schwache Wirtschaft wird den Arbeitsmarkt und die öffentlichen Haushalte weiter belasten." Für das laufende Jahr bleibt die EU-Kommission bei ihrer Prognose, wonach das Bruttoinlandsprodukt gegenüber 2008 um vier Prozent sinken wird. Für die Eurozone rechnet die EU nach zuletzt sinkenden Verbraucherpreise gegen Ende des Jahres mit einer Inflationsrate von 0,7 Prozent.